Aktuell: Liveblog zum Merkel-Besuch in Athen
Die Krise in der Eurozone hat die Situation auf den Arbeitsmärkten verschärft. Eines der größten Probleme der Euroländer ist der Fachkräftemangel: „In Bezug auf die mittelfristigen Folgen der Krise sind Unterschiede bei den Fähigkeiten zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage gestiegen. Diese zunehmende Diskrepanz ist eine der größten Herausforderungen, für die Arbeitsmärkte in der Eurozone“, zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Europäischen Zentralbank.
Außerdem stellte die EZB fest, dass die Euroländer sehr unterschiedlich auf die Krise in der Währungsunion reagiert haben. Vor allem die Arbeitsmärkte wurden nicht in allen Staaten in die Maßnahmen gegen die Krise einbezogen. Damit hat nicht nur die Beschaffenheit der Arbeitsmärkte und die unterschiedliche Intensität, mit der die Eurokrise die Staaten betrifft, zu tun. Es liege auch eindeutig an der Krisenpolitik der Nationalstaaten.
Um eine lang anhaltende Arbeitslosigkeit zu verhindern, müssten die Löhne weiter gesenkt werden: „Eine flexible Reaktion der Löhne sollte Priorität auf den Arbeitsmärkten der Eurozone haben. Dadurch würde die notwendigen sektoralen Umverteilung und die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen und Senkung der Arbeitslosigkeit erreicht“, schreiben die Analysten der EZB.
Die Troika, die neben der EZB auch aus der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds besteht, fordert eine solche Flexibilisierung durch niedrigere Löhne vor allem für Griechenland (mehr hier). Doch mit dem Bericht über die Strukturprobleme zeigt die EZB, dass sie auch von anderen Euroländern niedrigere Löhne und flexiblere Arbeitszeiten erwartet.