Finanzen

Zypern: Ratingagentur stuft Anleihen als hochspekulativ ein

Lesezeit: 1 min
09.10.2012 09:54
Die ausufernden Probleme im zypriotischen Bankensektor, die internationale Finanzhilfen notwendig machen, seien Grund für die Herabstufung, so Moody's. Das schlechte Rating wird die Zinskosten für das Land erhöhen und die Not, endlich eine erste Tranche von den internationalen Gläubigern vergrößern.
Zypern: Ratingagentur stuft Anleihen als hochspekulativ ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Liveblog zum Merkel-Besuch in Athen

Zypern befindet sich noch immer in Verhandlungen mit der Troika. Und diese können sich in der Tat noch eine Weile hinziehen. Die wichtigsten Rahmenbedingungen für ein Rettungspaket hatte die zypriotische Regierung abgelehnt (hier) und die Verhandlungsposition gegenüber den internationalen Gläubigern ist geschwächt (mehr hier). Selbst der Trumpf bezüglich eines bilateralen Kredits von Russland wurde überschätzt (Russland knüpft seinen Kredit an Zypern an die Bedingungen der EU – hier).

Der angeschlagene zypriotische Bankensektor, der von den Entwicklungen in Griechenland – vor allem auch dem Schuldenschnitt – stark betroffen war, ist Grund genug für Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes nun von Ba3 auf B3 herabzustufen. Damit gelten die zypriotischen Papiere nun als hochspekulativ. Dadurch drohen sich die Zinskosten für das Land weiter zu erhöhen, was die Dringlichkeit bezüglich einer Einigung mit den internationalen Gläubigern erhöht.

Um die nationalen Banken weiterhin mit genügend Kapital ausstatten zu können, werde die zypriotische Regierung wahrscheinlich finanzielle Hilfe zur Verfügung stellen müssen. Dies werde nachhaltig die Schuldenlast des Landes bedrohen, begründet Moody's die Herabstufung. Zudem verringern die Schwierigkeiten im Bankensektor „das inländische Kreditwachstum und schränken das Wachstumspotential des Landes stark ein“. Das wiederum werde die wirtschaftlichen und institutionellen Schwächen verstärken, so die Ratingagentur.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Melonis Italien wird zur Gefahr für Europas Finanzsystem
27.09.2023

Weithin unbemerkt steuert Italien unter seiner Ministerpräsidentin Giorgia Meloni auf eine neue Finanzkrise zu. Die Reformen, die Italien...

DWN
Politik
Politik KfW-Studie: Mittelstand kommt mit teurer Energie gut klar
27.09.2023

Der deutsche Mittelstand hat die hohen Energiepreise gut verkraftet, so eine Studie der staatlichen Förderbank KfW. Die Unternehmen heizen...

DWN
Immobilien
Immobilien Mehrheit der Immobilienbesitzer verweigert Klima-Sanierung
27.09.2023

Die meisten Immobilienbesitzer in Deutschland planen einer Umfrage zufolge in nächster Zeit keine Sanierungsmaßnahmen wie den Einbau...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN Marktreport: Rohstoffmärkte ziehen die Handbremse an
26.09.2023

Die anhaltende Dollar-Rally streut den Rohstoffbullen zunehmend Sand ins Getriebe. Auch die jüngste Zinserhöhungspause der US-Notenbank...

DWN
Politik
Politik Auf dem Weg in die Einsamkeit
26.09.2023

Wirtschafts- und Energiepolitik, Migration, Außenpolitik – die Liste der Themen wird immer länger, bei denen die Grünen mit ihren...

DWN
Politik
Politik Polen könnte Auslieferung von SS-Veteran aus Kanada beantragen
26.09.2023

Ein polnischer Minister beantragt die Auslieferung des SS-Veteranen, der im Parlament von Kanada mit stehendem Applaus für seinen Einsatz...

DWN
Politik
Politik Grüne verteidigen deutsche Zahlungen an Seenotretter in Italien
26.09.2023

Italiens hatte kritisiert, dass die Bundesregierung Nichtregierungsorganisationen finanziert, die "irreguläre Migranten" nach Italien...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...