Politik

Warren Buffett kauft Hamburger Detlev Louis Motorradvertrieb

Lesezeit: 1 min
20.02.2015 14:15
Der Milliardär Warren Buffett kommt als Investor nach Deutschland: Der überraschende Kauf des Hamburger Unternehmens Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH soll seinem Unternehmen Berkshire Hathaway als Türöffner für weiter Akquisitionen in Deutschland dienen. Vor allem der Sektor der Automobilzulieferer dürfte für Buffett interessant sein.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Warren Buffett hat über sein Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway’s den Hamburger Mortorrad-Zubehörverkäufer Detlev Louis Motorradvertriebs GmbH gekauft. Louis hat über 71 Filialen in Deutschland und Österreich und hat einen Jahresumsatz von rund 270 Millionen Euro. Der Kaufpreis betrug 400 Millionen Euro. Buffett sagte der FT, er wolle weiter in Europa investieren, der Kontinent sei ideal für die "Elefantenjagd". Der Kauf von Detlev Louis sei eher eine kleine Akquisition, dienen jedoch dazu, als "Türöffner im deutschen Markt" zu fungieren.

Der Deal ist typisch für Buffett, der gerne Familienunternehmen kauft, die nicht die Kontrolle über das Unternehmen an einen Finanzinvestor verlieren möchten. Das Unternehmen wird als eigenständiges Unternehmen weitergeführt, Buffetts rechte Hand, Ted Weschler, wird das Geschäft für Berkshire als Aufsichtsorgan kontrollieren.

Buffett könnte damit zu einem wichtigen neuen Player in Deutschland werden: Er habe mit dem Deal den "deutschen Code geknackt", sagte Buffett der FT. Vor allem im Automobilbereich gibt es unter den Zulieferern viele Familien-Unternehmen und Mittelständler, die zwar einem Investor nicht abgeneigt sind, jedoch die Kontrolle über das Unternehmen nicht abgeben wollen. Dieses Segment will Buffett aufmischen.

Berkshire verfügt über 56 Milliarden Dollar für Investitionen und benötigt für sein Wachstum große und profitable Unternehmen. Berkshire war, wie die FT berichtet, von der Eigentümerin Ute Louis kontaktiert worden, um über einen Einstieg des Investors zu verhandeln.

Bisher sind vor allem chinesische Investoren bei deutschen Mittelständlern eingestiegen.

Warren Buffett hat erst kürzlich entschieden, sich wegen des Verfalls des Ölpreises aus dem Energiesektor zurückzuziehen. Berkshire Hathaway hielt Ende Dezember keine Anteile mehr an den großen US-Ölunternehmen Exxon Mobil und ConocoPhillips, wie eine Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC vom Dienstag zeigt.

Ende September war Berkshire noch mit rund 41 Millionen Aktien im Wert von etwa 3,7 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro) an Exxon beteiligt und hatte 471 994 Anteilsscheine von ConocoPhillips im Portfolio.

Beide Unternehmen hatten wegen des Ölpreisverfalls - seit Sommer haben sich die Preise mehr als halbiert - zuletzt kräftige Abstriche beim Gewinn machen müssen. Exxon Mobil ist der größte börsennotierte Ölkonzern weltweit. ConocoPhillips ist die drittgrößte US-Ölfirma, agiert aber vor allem als Dienstleister bei der Förderung.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...