Politik

Ukraine: IWF setzt Strompreis-Erhöhung von 40 Prozent durch

Die in weiten Teilen unter bitterer Armut leidende Zivil-Bevölkerung der Ukraine muss ab März 40 Prozent mehr für ihre Stromrechnungen bezahlen. Die Regierung in Kiew setzt damit eine Auflage des IWF durch. Der IWF hält die Ukraine aktuell mit Krediten über Wasser, sonst wäre das Land nach Aussage von Premier Jazenjuk pleite. Die Rechnung für diese Politik bekommen nun die Bürger präsentiert.
21.02.2015 11:26
Lesezeit: 1 min

Auf Druck internationaler Kreditgeber erhöht die ukrainische Regierung die Energiepreise in dem krisengeschüttelten Land. Strom werde ab März um 40 Prozent teurer, sagte Energieminister Wladimir Demtschischin in einem Interview der Kiewer Zeitschrift «Fokus». Ab April würden dann auch die Kosten für Gas steigen.

Die Regierung wolle die Teuerung mit Subventionen abfedern, kündigte der 40 Jahre alte Ressortchef an. «Unseren Schätzungen nach werden zwei Drittel der Bevölkerung Zuschüsse erhalten», sagte Demtschischin. Dafür seien im Staatshaushalt umgerechnet 400 Millionen Euro vorgesehen.

Mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) sei vereinbart, die Energiepreise innerhalb von zwei Jahren auf Marktniveau zu bringen, sagte Demtschischin. Im Gegenzug stelle der Fonds mit anderen Gebern dem finanziell klammen Land Kredite von bis zu 40 Milliarden Dollar über die nächsten vier Jahre in Aussicht.

Der von den USA als Premier aufgebaute Arseni "Jaz" Jazenjuk hatte erst vor einigen Tagen gesagt, dass die Ukraine ohne den IWF-Kredit die Staatspleite anmelden müsste. Die zuvor als US-Investment-Bankerin tätige Finanzministerin Natalie Jaresko sagte auf dem Weltwirschaftforum in Davos, die Regierung der Ukraine "teile die Werte des Westens" und erwarte die Überweisung des IWF-Kredits im März.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Arbeitsmarkt: Top-Berufe, die es vor 20 Jahren noch nicht gab
31.03.2025

Eine Studie von LinkedIn zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) neue Jobs und Fähigkeiten schafft, Karrieren und Arbeitswelt verändert:...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Kurs knickt nach Orcel-Aussage deutlich ein
31.03.2025

Die Commerzbank-Aktie muss nach einer starken Rallye einen Rückschlag hinnehmen. Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor einen möglichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU vor Herausforderungen: Handelskriege könnten die Wirtschaft belasten – der Ausweg heißt Binnenmarkt
31.03.2025

Die protektionistischen Maßnahmen der USA und mögliche Handelskonflikte belasten die EU-Wirtschaft. Experten wie Mario Draghi fordern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betonblock: Lego verklagt Hersteller von Anti-Terror-Betonklötzen
31.03.2025

Lego verklagt das niederländische Unternehmen Betonblock. Die Anti-Terror-Blöcke des Herstellers erinnerten zu sehr an die...

DWN
Technologie
Technologie Neue EU-Vorschriften: Plug-in-Hybriden drohen deutlich höhere CO2-Emissionen
31.03.2025

Mit der Einführung neuer, verschärfter Emissionsmessungen für Plug-in-Hybride (PHEVs) wird die Umweltbilanz dieser Fahrzeuge erheblich...

DWN
Politik
Politik Marine Le Pen wegen Veruntreuung zu Fußfesseln verurteilt - FN-Chef Bardella: "Hinrichtung der französischen Demokratie"
31.03.2025

Marine Le Pen wurde in Paris wegen der mutmaßlichen Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament schuldig gesprochen - das...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerk mit Speicher: Für wen sich die Investition wirklich lohnt
31.03.2025

Balkonkraftwerk mit Speicher: eigenen Strom gewinnen, speichern und so Geld sparen. Doch so einfach ist es leider nicht, zumindest nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Der Handelskrieg gefährdet die US-Ausnahmestellung
31.03.2025

Da Investitionen nach neuen Möglichkeiten abseits der zuletzt florierenden US-Finanzmärkte suchen, wird an der Wall Street diskutiert, ob...