Politik

Russland will Iran Luftabwehr-Raketen verkaufen

Lesezeit: 1 min
25.02.2015 00:59
Der russische Rüstungskonzern Rostec will dem Iran Boden-Luft-Raketen des Typs Antey-2500 verkaufen. Rostec-Chef Sergej Tschemessow sagt, dass ein derartiger Deal das zuvor gescheiterte Geschäft über Raketen des Typs S-300 ersetzen soll.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland hat dem Iran Boden-Luft-Raketen vom Typ Antey-2500 angeboten. Die Nachrichtenagentur Tass zitierte am Montag den Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemessow, die Islamische Republik prüfe das Angebot, das als Ersatz für ein gescheitertes Geschäft über S-300-Raketen gedacht sei. Eine Entscheidung gebe es noch nicht. Unter westlichen Druck hatte Russland 2010 einen Vertrag mit dem Iran zur Lieferung von Flugabwehrraketen des Typs S-300 annulliert, berichtet der Guardian. Der Iran hat Russland deswegen vor einem internationalen Schiedsgericht in Genf auf Schadenersatz von vier Milliarden Dollar verklagt. Die USA und Israel hatten bei Russland interveniert und argumentiert, die Raketen könnten zum Schutz der iranischen Atomanlagen eingesetzt werden. Der Westen wirft der Regierung in Teheran vor, unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie nach Atomwaffen zu streben. Israel, das sich vom Iran bedroht sieht, hält sich deswegen Luftangriffe auf iranische Atomanlagen als Option offen. Antey-2500 ist ein mobiles Flugabwehrsystem und eine Weiterentwicklung der S-300. Die Raketen können nach Angaben des Herstellers auch Mittelstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 2500 Kilometern abfangen. Russland hat S-300-Raketensysteme unter anderem Syrien und anderen Nahost-Staaten angeboten, was die Spannungen mit dem Westen erhöht hat. Tschemessow sagte, die Konflikte im Nahen Osten trügen zum Boom der russischen Rüstungsexporte bei. „Ich verschweige es nicht, und jeder versteht das: Je mehr Konflikte es gibt, desto mehr Waffen kaufen sie bei uns.“ Trotz der Sanktionen legten die Waffenexporte zu, vor allem nach Lateinamerika und in den Nahen Osten. Im vergangenen Jahr habe Russland Rüstungsgüter für 13 Milliarden Dollar exportiert, sagte Tschemessow weiter. Er steht im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt auf einer US-Sanktionsliste.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen fallen erneut deutlich
17.09.2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland haben sich im September weiter verschlechtert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen der...

DWN
Politik
Politik Sozialabgaben und Bemessungsgrenzen steigen kräftig: Lauterbach will Beitragszahler blechen lassen
17.09.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat es angedroht: Gutverdiener müssen sich 2025 auf deutlich höhere Kosten einstellen. Neben...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräftemangel: Weg frei für Fachkräfte aus Kenia – eine „Win-win-Situation“?
17.09.2024

Mit der Begründung, dass Deutschland Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen, hat die Bundesregierung ein Anwerbungsabkommen mit Kenia...