Politik

Italien: Berlusconi will Monti unterstützen

Lesezeit: 1 min
09.10.2012 15:53
Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi deutet an, bei den nächsten Wahlen in Italien nicht mehr kandidieren zu wollen, und verbessert somit die Aussichten auf eine zweite Legislaturperiode für Amtsinhaber Mario Monti.
Italien: Berlusconi will Monti unterstützen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Aktuell: Liveblog: Merkel sichert Griechenland Hilfe zu

Die jüngsten Äußerungen Berlusconis legen den Schluss nahe, dass er keine Chance für eine eigene Mehrheit bei den Parlamentswahlen 2013 in Italien mehr für sich sieht. „Ich habe immer gesagt und werde auch immer sagen, dass ich Platz machen werde für eine Vereinigung aller gemäßigten Kräfte Italiens, die sich der Mitte-Links Bewegung entgegenstellen“, sagte Berlusconi auf seinem TV-Sender Canale 5. „Ich wollte immer nur das Beste für mein Land, das ich liebe und ich hatte nie persönliche Ambitionen“, sagte der ehemalige Regierungschef.

Bei seiner Antwort auf die Frage, wer seine Partei im Wahlkampf anführen solle, hielt sich Berlusconi bedeckt. Er schließe aber eine Mitte-Rechts-Regierung mit dem derzeitigen Regierungschef Mario Monti an der Spitze nicht aus, wie Reuters berichtet.

Diese Äußerungen stellen eine Kehrtwende im Verhalten Berlusconis dar. Noch im Juli berichtete der Telegraph unter Verweis auf Angelino Alfano, ein enger Bekannten Berlusconis, dass dieser sehr wahrscheinlich wieder für das Amt des Ministerpräsidenten zur Verfügung stehen werde. „Ich glaube, dass er sich wieder zur Wahl stellt“, sagte Alfano, „es gibt innerhalb der Partei eine breite Unterstützung für ihn als Kandidat.“

Italien litt während der Regierungszeit Berlusconis unter der höchsten Steuerlast in ganz Europa (mehr hier). Trotzdem hat die drittgrößte Volkswirtschaft Europas die höchste Staatsverschuldung nach Griechenland (hier) und einen maroden Bankensektor (hier). Viele Unternehmer und Politiker wünschen sich eine weitere Legislaturperiode des Wirtschaftsexperten Mario Monti (hier), wenngleich dieser nie demokratisch gewählt wurde. Zwar wolle Monti, so Reuters, nicht direkt als Kandidat antreten, er würde jedoch seine Regierungstätigkeit fortsetzen, wenn es nicht möglich wäre eine handlungsfähige Regierung zu bilden (mehr hier).

Weitere Themen

EU gibt Portugal mehr Zeit

Draghi: Reformen werden zu mehr sozialer Gerechtigkeit beitragen

Großbritannien will nicht sparen


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...