Politik

Russland: Oppositions-Politiker Boris Nemzow in Moskau erschossen

Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow ist am Freitagabend in Moskau erschossen worden. Die Hintergründe sind unbekannt. Nemzow hatte eine Demonstration gegen die Wirtschaftskrise und den Ukraine-Krieg vorbereitet, die am Sonntag stattfinden soll.
27.02.2015 23:27
Lesezeit: 1 min

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Der russische Oppositionspolitiker und frühere Vizeregierungschef Boris Nemzow ist am Freitagabend in Moskau am Basilius-Hang in der Nähe des Roten Platzes erschossen worden. Das berichtete die Agentur Itar-Tass. Die russische Website Meduza berichtet, mehrere Männer seien aus einem weißen Auto gesprungen und hätten den Politiker erschossen, der zu diesem Zeitpunkt mit einer Frau auf der Straße ging. Die Frau soll aus der Ukraine stammen, sagte die Mitarbeiterin des Innenministeriums, Elena Alexejeva dem Sender Rossiya 24.

Der prominente Kritiker von Präsident Wladimir Putin sei von vier Kugeln aus einer Pistole getroffen worden. Über die Hintergründe der Tat lagen noch keine Angaben vor. Die Behörden teilten mit, sie ermittelten am Tatort.

Ein Putin-Sprecher verurteilte die Tat laut russischen Nachrichtenagenturen. Es handele sich womöglich um einen Auftragsmord. Putin sei schnell informiert worden und habe die Sicherheitskräfte angewiesen, Untersuchungen einzuleiten, berichtet Reuters. Putin-Sprecher Dmitry Peskov sagte, der Mord sei "extrem provokant". Putin habe der Familie von Nemzow sein Beileid ausgesprochen.

Nemzow war einer der Hauptorganisatoren einer geplanten Demonstration gegen die Wirtschaftskrise und den Ukraine-Krieg, die am Sonntag stattfinden soll. In seinen letzten Tweets, gesendet einige Stunden vor seinem Tod, rief er zu der Demo auf und beschuldigte Putin, die Krim annektiert und China dafür Sibirien überlassen zu haben. Sein Parteifreund Ilija Jaschin bestätigte den Tod auf Facebook. Er habe den Leichnam auf der Bolschoi Zamoskworezky Brücke gesehen, berichtet die Website Lenta.ru.

Nemzow war Mitglied der Partei RPR-Parnassus. Seit September 2013 arbeitete er als stellvertretender Politiker in Jaroslawl. Bereits im Jahr 2009 hatte es einen Anschlag auf ihn gegeben: Nemzow war damals von einer Gruppe Jugendlicher mit Ammoniumchorid attackiert worden, blieb jedoch unverletzt, wie die BBC berichtete. Die Täter sollen von der radikalen, dem Kreml verbundenen Naschi-Bewegung gewesen sein, sagte Nemzow.

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