Politik

Ukraine: Unzufriedenheit der Bevölkerung wächst

Aufgrund des Währungsverfalls und der rasant steigenden Inflation in der Ukraine kaufen die Bürger Lebensmittel auf Vorrat. Zudem müssen die Ukrainer seit März höhere Strom-Preise bezahlen. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst.
08.03.2015 23:56
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Menschen in der Ukraine fürchten, dass sich ein ähnlicher wirtschaftlicher Kollaps wie beim Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 wiederholen könnte. Insbesondere außerhalb Kiews herrscht Nahrungsmittelknappheit, Hyperinflation und Massenarbeitslosigkeit.

„Mein Geschäft ist im Begriff zu schließen und es gibt noch viele andere Beispiele (…) Die Gehälter steigen nicht, die Inflation steigt und die Hrywnia befindet sich im freien Fall. Ich habe Angst vor der Zukunft“, zitiert Bloomberg die 65-jährige Kiewer Buchhalterin Valentina Lozowa. Die Wirtschaft wird bis Ende voraussichtlich um 12 Prozent schrumpfen und die Inflation stieg im Januar auf 28,5 Prozent. Im vergangenen Jahr hat die Hrywnia 62 Prozent an Wert verloren.

„Ich kann täglich Menschen in den Supermärkten beobachten, die aufgrund der Inflation säckeweise Mehl und Getreide auf Vorrat kaufen“, sagt die 31-jährige Irina Lebiga, die einen Käufer für ihre unrentable Schäferei in Poltawa sucht. Der Taxifahrer Andriy Zaljeski berichtet, dass die Parkplätze der SB-Warenhäuser durchgehend voll seien. „Die Leute kaufen Dinge wie Konserven, Mehl, Zucker, Buchweizen, Nudeln und Toilettenpapier“, so Zaljeski.

Der Citigroup-Ökonom Iwan Tschakarow sagt, dass es eine wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung gebe. Das Wirtschaftsleben werde immer härter und die Versprechen der „Straßen-Revolution“ bleiben weitgehend unerfüllt.

Die in weiten Teilen unter Armut leidende Zivil-Bevölkerung der Ukraine bezahlt seit Anfang März 40 Prozent mehr für ihre Stromrechnungen. Die Regierung in Kiew setzt damit eine Auflage des IWF durch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands Zukunft? Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...