Finanzen

Ukraine: Drei Banken-Pleiten seit Anfang März

Zwei ukrainische Banken der Delta Bank Group sind von der Notenbank in Kiew für zahlungsunfähig erklärt worden. Zuvor wurde die Delta Bank für pleite erklärt. Deutschland und Frankreich wollen den ukrainischen Banken-Sektor wieder aufbauen. Unklar ist, wie viel weitere Kosten auf die europäischen Steuerzahler zukommen werden.
06.03.2015 00:02
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Notenbank in Kiew hat seit Anfang März bisher drei Banken für zahlungsunfähig erklärt. Dazu gehören die Delta Bank, die Kreditprombank und die Omega Bank. Die Omega Bank und Kreditprombank gehören ebenfalls zur Delta Bank Group.

Die Bankeigentümer sollen keine „rechtzeitigen, wirksamen und hinreichenden Maßnahmen“ für die Verbesserung des finanziellen Zustands getroffen haben, zitiert Ukrinform die Notenbank aus einer Mitteilung. Sie seien im Verlauf der Wirtschaftskrise nicht imstande gewesen, ihre Eigenkapitalquoten rechtzeitig zu erhöhen und damit die notwendige Liquidität zu schaffen.

Anfang 2014 hatte die Notenbank die Delta Bank noch mit Krediten von umgerechnet 116 Millionen Euro (4,150 Milliarden Hrywnja) und im September 2014 mit umgerechnet 30 Millionen Euro (960 Millionen Hrywnja) gestützt.

Die Notenbank hatte Ende Februar auch die „Privatbank“ mit einem Liquiditäts-Kredit von umgerechnet 62 Millionen Euro gestützt. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre. Als Sicherheiten wurden eine Bürgschaft eines Anteilseigners und Immobilien, die sich im Besitz der Privatbank befinden, festgelegt. Die Währungshüter in Kiew hatten am Dienstag den Leitzins auf 30 Prozent erhöht, um den Geldmarkt zu stabilisieren.

Deutschland und Frankreich hatten zuvor auf dem Minsker Gipfel offiziell erklärt, dass sie den ukrainischen Bankensektor wiederherstellen werden. Diese Aufgabe sollen ehemalige EU-Politiker im Rahmen der „Agentur zur Modernisierung der Ukraine“ (AMU) übernehmen. Zu ihnen gehört auch der Ex-Bundesfinanzminister Peer Steinbrück.

Die AMU wird von drei mächtigen ukrainischen Oligarchen finanziert. Zudem will die Bundesregierung 500 Millionen Euro zum Wiederaufbau des Landes beisteuern.

Die Kosten für die deutschen und europäischen Steuerzahler sind noch überhaupt nicht abzusehen. Die Ukraine hat im vergangenen Jahr Milliarden-Kredite vom IWF und von der EU erhalten. Die deutschen Banken sind in der Ukraine mit mehr als einer halben Milliarde Euro im Risiko.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

DWN
Panorama
Panorama Polizeiliche Kriminalstatistik 2024: Immer mehr Gewaltdelikte
02.04.2025

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 offenbart ein besorgniserregendes Bild: Trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtkriminalität...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kurzarbeit auf Rekordhoch: Kritik an Verlängerung des Kurzarbeitergeldes wächst
02.04.2025

Die Wirtschaft steckt fest in einer Strukturkrise: seit 5 Jahren kein Wachstum. Die Folge: Immer mehr Unternehmen bauen Stellen ganz ab...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Verbände fordern dringenden Kurswechsel der Koalition
02.04.2025

Bitte kein "Weiter-so"! Mit Unmut blicken deutsche Wirtschafts- und Industrieverbände auf das, was die noch namenlose Koalition aus Union...

DWN
Politik
Politik Neue US-Zölle: Was die deutsche Wirtschaft fürchten muss
02.04.2025

Die geplanten Zölle von US-Präsident Trump sorgen für Unruhe in Europa. Niemand weiß genau, welche Branchen betroffen sein werden –...

DWN
Politik
Politik Ukraine erhält massive Militärhilfe aus Schweden und den Niederlanden – Russland weitet Einberufungen aus
02.04.2025

Die Ukraine erhält verstärkte militärische und finanzielle Unterstützung von Schweden und den Niederlanden, während Russland...

DWN
Politik
Politik Migration: Nancy Faeser sieht eigene Migrationspolitik als Erfolg
01.04.2025

Während SPD und Union über eine mögliche Koalition verhandeln: Die geschäftsführende Innenministerin Faeser präsentierte heute...

DWN
Politik
Politik Handelskonflikt eskaliert: EU prüft bislang ungenutztes Instrument
01.04.2025

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA stehen kurz vor einer Eskalation. US-Präsident Trump plant neue Zölle auf eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trumps Zölle - Warum Hyundai jetzt auf Milliarden-Investitionen in den USA setzt
01.04.2025

Geht sein Plan auf? Trumps Zollerhöhungen erzwingen bereits drastische Reaktionen. Hyundai investiert 21 Milliarden US-Dollar in die USA,...