Politik

Sarkozy: Ohne EU wird es Krieg geben

Der frühere französische Präsident meldet sich nach langem Rückzug wieder zu Wort und warnt vor einem Ende der EU. Auch eine stetige Annäherung zwischen Frankreich und Deutschland sei weiterhin wichtig, da sich die beiden Staaten sonst bekämpfen würden. Der italienische Premier Monti sieht indes das wahre Problem in der „Stimmung gegen die europäische Integration in der Öffentlichkeit".
12.10.2012 09:54
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Barroso: Nobelpreis ist eine Auszeichnung für alle EU-Bürger

Nach fünf Monaten nutzte nun auch Nicolas Sarkozy die Gunst der Stunde, um sich mit einem Vortrag bei einer Veranstaltung der brasilianischen Investmentbank BTG Pactual in New York wieder ins Gespräch zu bringen. Hier warnte er vor den schwerwiegenden Folgen eines Untergangs der Europäischen Union. „Wenn es keine Europäische Union gibt, wird es Krieg geben", sagte Nicolas Sarkozy.

Wichtig seien jedoch auch noch immer die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Beide Länder hätten keine andere Möglichkeit, als die Annäherung aneinander, betonte Sarkozy. „Wenn Deutschland und Frankreich sich nicht annähern, werden sie sich bekämpfen."

In den vergangenen Tagen gab es bereits Spekulationen darüber, ob Nicolas Sarkozy doch wieder in die Politik zurückkehren würde. Bei der Veranstaltung machte er zunächst klar, „Ich liebe nicht die Politik, sondern das Handeln, Handeln in der Politik oder anderswo" – zitiert ihn die AFP mit Verweis auf die Internetseite „French Morning“. Sarkozys Vortrag war nicht öffentlich, „French Morning“ veröffentlichte jedoch Redeauszüge.

Der italienische Premier Mario Monti ist sich indes sicher, dass die derzeitige anti-europäische Stimmung eine der Hauptgefahren der Schuldenkrise ist. Das „wirkliche, politische Problem“ sei die „Stimmung gegen die europäische Integration in der Öffentlichkeit". Die Wirtschaftskrise und die „ Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Euro-Krise haben sehr schlimme gegenseitige Verdächtigungen und Vorurteile provoziert", so Monti. Trotzdem diese anti-europäische Stimmung ebenso gefährlich sei wie die Finanzprobleme der Region, werde diesem Problem bisher bei den EU-Gipfeln kaum Beachtung geschenkt.

Weitere Themen

Ohrfeige für EU: Moody’s setzt Ausblick für ESM auf „negativ“

Barroso gegen Lagarde: EU und IWF streiten über Sparkurs

Merkels Weisenrat: Griechenland ist nicht zu retten

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verkaufen: Die 10 häufigsten Fehler beim Unternehmensverkauf
07.06.2025

Was Unternehmer beim Verkauf ihres Unternehmens falsch machen – und wie selbst starke Zahlen durch fehlende Strategie, überzogene...

DWN
Politik
Politik Ehegattennachzug stagniert: Rechtliche Hürden beim Sprachnachweis
07.06.2025

Die Zahl der Visa für den Ehegattennachzug nach Deutschland ist rückläufig. Gleichzeitig bestehen weiterhin sprachliche und rechtliche...

DWN
Panorama
Panorama Ausweis, Ticket & Co.: Was Sie vor einem Urlaubsflug beachten sollten
07.06.2025

Check-in, Sicherheitscheck und Sprint zum Gate: Der Start in den Urlaubsflug kann am Flughafen schnell im Stress enden. Das lässt sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...