Politik

Schäuble: „Es wird keinen griechischen Staatsbankrott geben!“

Lesezeit: 1 min
14.10.2012 23:30
Die Meinungsverschiedenheiten in Europa nehmen weiter zu: Finanzminister Wolfgang Schäuble hält einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone für unmöglich. Sein schwedischer Amtskollege hingegen ist sich sicher, dass Griechenland bereits im nächsten Halbjahr den Euro aufgeben wird.
Schäuble: „Es wird keinen griechischen Staatsbankrott geben!“

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Merkel: In Griechenland wird es keine unkontrollierbaren Entwicklungen geben

Die Meinungen über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone laufen zunehmend auseinander: „Es wird nicht passieren, dass es einen Staatsbankrott in Griechenland gibt“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dem Nachrichtendienst Bloomberg zufolge bei einer Veranstaltung der deutschen Handelskammer in Singapur.

Schäuble glaubt, eine wachsende Mehrheit der griechischen Bevölkerung würde verstehen, dass es das beste für ihr Land sein, ein Teil der Eurozone zu sein. Die Proteste rund um den Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel in der vergangenen Woche stützen Schäubles These allerdings nicht unbedingt (mehr hier).

Würde Griechenland aus dem Euro ausscheiden, würde das „riesige Probleme für jeden“ nach sich ziehen, sagte Schäuble. Daher sei es besser, die Eurokrise ohne einen Austritt Griechenlands zu lösen.

Dies sieht etwa der schwedische Finanzminister Anders Borg ganz anders. Borg hält den Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone für den „wahrscheinlichsten“ Fall. Schon innerhalb der kommenden sechs Monate könnte es soweit sein. Der schwedische Finanzminister macht sich auch über die Folgen des Austritts keine Sorgen: „Weil in der Praxis ohnehin jeder weiß woher der Wind weht“, seien auch alle Akteuere bereits auf eine Eurozone ohne Griechenland vorbereitet.

Solange Griechenland in der Eurozone sei, könne es seine wirtschaftlichen Probleme nicht bewältigen: „Es ist ein bisschen schwer zu sehen, wie sie ihre Situation lösen sollen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit mit einem deutlich niedrigerem Wechselkurs zu stimulieren“, sagte Borg.

Mehr Themen:

Sorge bei VW: Absätze in Europa brechen deutlich ein

Ex-WestLB Banker: Euro-Kartenhaus wird mit riesigem Knall in sich zusammenfallen

Kredit-Klemme: IWF will Rettungsschirm für Osteuropa aufspannen


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...