Das Start-up Greenrail entwickelte vielversprechende neue Gleise, die bei Benutzung Strom erzeugen. Die Plastik-Schwellen bestehen hauptsächlich aus recycelten Reifen und Plastikabfällen. Ein Betonkern sorgt laut Green-Rail-Chef Giovanni Maria de Lisi für die nötige Stabilität, berichtet das Forbes-Magazin.
Der Kunststoffanteil biete demnach zahlreiche Vorteile: Das weiche Recycling-Material spare nicht nur Herstellungs- und Instandhaltungskosten, sondern dämpfe auch die Schwingungen: Somit seien die Gleise leiser und haltbarer, aber dennoch stabiler als gewöhnliche Gleise. Dies bedeutet in der Summe eine enorme Ersparnis, zumal Gleise als Verschleißteile ohnehin regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Weltweit müssen jährlich rund 70 Millionen Schwellen ersetzt werden.
Setzt man statt der gewöhnlichen nun jedesmal die Greenrail-Schwellen ein, so recycelt man nicht nur das Plastikmaterial, sondern kann auch die Energie, die für die Zugfahrten aufgewendet werden muss, teilweise „wiederverwenden“: Denn so genannte Piezo-Elemente in den Bahngleisen aus Recycling-Material erzeugen Strom: Sie wandeln den Druck der darüberfahrenden Züge in Elektrizität um. Zehn bis fünfzehn durchfahrende Züge pro Kilometer und Stunde reichen dabei laut Hersteller für bis zu 120 Kilowatt Strom. Per Wechselrichter würden diese direkt ins Strom-Netz eingespeist.
Zusammen mit der Polytechnischen Universität Mailand will das Green-Rail-Start-up den patentierten Prototyp nun marktreif machen.
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