Technologie

USA warnen vor Hackerangriffen auf ferngesteuerte Flugzeuge

Ein US-Regierungsbericht warnt vor ernsten Sicherheitslücken bei modernen Passagierflugzeugen. Cyber-Terroristen könnten sich demnach zu leicht in die Bord-Elektronik einhacken und die Maschinen fernsteuern. Die Diskussion um die Vor- und Nachteile der Automatisierung wird zunehmend unübersichtlicher: Noch tags zuvor hat die deutsche Flugsicherung eine Fernsteuerung von Flugzeugen als Sicherheitsmaßnahme vorgeschlagen.
16.04.2015 12:03
Lesezeit: 1 min

Ein neuer US-Regierungsbericht warnt vor Sicherheitslücken bei modernen Passagierflugzeugen. Hacker könnten über das W-Lan-System die neueren Maschinen fernsteuern.

Boeing 787 Dreamliner Jets sowie Airbus A350 und A380, verfügen über ein W-LAN Passagier Netzwerk, welche dasselbe Netz verwenden wie die Avionik der Flugzeuge. Dadurch besteht die Möglichkeit, sich in das Navigationssystem einzuhacken und das Flugzeug über das Netz zu kontrollieren,  so der Bericht des US-Rechnungshofes. Dafür müsse der Hacker nicht einmal im Flugzeug sein.

Demnach  wäre es mit Hilfe eines Laptops auch vom Boden aus möglich, das Kommando über ein Flugzeug zu übernehmen oder einen Virus in den Flugkontrollcomputer einzuschleusen. Einzige Hürde sei die Firewall zwischen dem W-Lan und dem Rest der Flugzeugelektronik: Diese könnte wie jede andere Software gehackt oder umgangen werden.

Ein Pilot sagte dazu dem US-Sender CNN, er könne sich vorstellen, „dass es zum jetzigen Zeitpunkt ziemlich einfach ist, in ein Flugzeugcomputersystem reinzukommen.“ Die Technologie sei implementiert worden, um ein ferngesteuertes Eingreifen im Notfall zu ermöglichen. Diese Technologie auch wirklich sicher zu machen würde noch „eine lange Zeit brauchen.

Die NASA entwickelt Möglichkeiten zur Fernsteuerung für Flugzeuge als Maßnahme für mehr Sicherheit. Auch die Deutsche Flugsicherung hatte noch tags zuvor für eine solche Möglichkeit plädiert.

Ein Sprecher der US-Flugbehörde FAA sagte CNN, die Bedrohung von Cyberattacken auf Flugzeuge sei sehr real und ernst und man müsse sich darauf konzentrieren, mögliche Terrorattacken auf Flugzeuge mit einem Laptop in der Kabine oder auf dem Boden zu verhindern.

Boeing und Airbus dementierten die Risiken nicht. Am Montag hatten Anhänger des Islamischen Staats die Website eines Flughafens in Australien angegriffen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.