Die Notenbank Fed hatte Anleger nach starken Verbesserungen am Arbeitsmarkt in den letzten Monaten auf eine nahende Zinswende vorbereitet. Doch die US-Wirtschaft verlor zuletzt aber wieder deutlich an Schwung - im ersten Quartal legte das BIP aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,2 Prozent zu. Der Leitzins bleibt daher vorerst auf dem Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent. Dort liegt er seit Ende 2008. An den Finanzmärkten wird mittlerweile erst Ende 2015 mit einer Zinsanhebung gerechnet.
Die Fed hat ihren geldpolitischen Kurs an die Entwicklung der Wirtschaftsdaten geknüpft: „Die Verlangsamung des Wachstums in den Wintermonaten ist teilweise vorübergehenden Faktoren geschuldet“, hieß es im Statement der Notenbanker. Das könnte die Chancen für eine zügige Zinserhöhung heben. Dagegen spricht allerdings, dass der starke Dollar den US-Unternehmen immer stärker zu schaffen macht: Vor allem Technologie-Riesen wie Apple sind betroffen, weil sie hochgradig vom Auslandsmarkt abhängig sind, was sich wiederum negativ auf den US-Arbeitsmarkt auswirkt.
Das Haushaltsdefizit Washingtons liegt etwa bei 500 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2020. Momentan hat die Fed ihre Geldschwemme pausiert. Wenn dieser Zustand anhält, würde reichlich Liquidität des Marktes im europäischen und japanischen QE-Programm versickern. Daher vermuten Beobachter, dass die Fed wegen des hohen Schuldenstandes die mittlerweile vierte Runde der Quantitativen Lockerung starten könnte, meldet Zero Hedge.