Finanzen

US-Notenbank bekommt kalte Füße und will mit Zins-Erhöhung warten

Die Fed belässt den Leitzins auf einem Rekordtief. Den Zeitpunkt einer mögliche Zinserhöhung hält sich die US-Notenbank weiter offen. Beobachter halten es für möglich, dass die Fed sogar das Gegenteil tut und QE 4 startet.
29.04.2015 22:59
Lesezeit: 1 min

Die Notenbank Fed hatte Anleger nach starken Verbesserungen am Arbeitsmarkt in den letzten Monaten auf eine nahende Zinswende vorbereitet. Doch die US-Wirtschaft verlor zuletzt aber wieder deutlich an Schwung - im ersten Quartal legte das BIP aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,2 Prozent zu. Der Leitzins bleibt daher vorerst auf dem Rekordtief zwischen null und 0,25 Prozent. Dort liegt er seit Ende 2008. An den Finanzmärkten wird mittlerweile erst Ende 2015 mit einer Zinsanhebung gerechnet.

Die Fed hat ihren geldpolitischen Kurs an die Entwicklung der Wirtschaftsdaten geknüpft: „Die Verlangsamung des Wachstums in den Wintermonaten ist teilweise vorübergehenden Faktoren geschuldet“, hieß es im Statement der Notenbanker. Das könnte die Chancen für eine zügige Zinserhöhung heben. Dagegen spricht allerdings, dass der starke Dollar den US-Unternehmen immer stärker zu schaffen macht: Vor allem Technologie-Riesen wie Apple sind betroffen, weil sie hochgradig vom Auslandsmarkt abhängig sind, was sich wiederum negativ auf den US-Arbeitsmarkt auswirkt.

Das Haushaltsdefizit Washingtons liegt etwa bei 500 Milliarden Dollar pro Jahr bis 2020. Momentan hat die Fed ihre Geldschwemme pausiert. Wenn dieser Zustand anhält, würde reichlich Liquidität des Marktes im europäischen und japanischen QE-Programm versickern. Daher vermuten Beobachter, dass die Fed wegen des hohen Schuldenstandes die mittlerweile vierte Runde der Quantitativen Lockerung starten könnte, meldet Zero Hedge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...