Politik

USA wollen mit neuer Allianz Russland aus dem Nahen Osten drängen

Lesezeit: 1 min
09.05.2015 01:40
Die USA festigen ihre Allianz mit Saudi-Arabien und der Türkei. Derzeit befinden sich hunderte US-Militärausbilder im Grenzgebiet und bilden syrische Rebellen aus. Washington will den Russland-Verbündeten Assad stürzen, um den Golfstaaten einen Pipeline-Bau durch Syrien nach Europa zu ermöglichen. Russland soll politisch und wirtschaftlich verdrängt werden.
USA wollen mit neuer Allianz Russland aus dem Nahen Osten drängen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Derzeit befinden sich in der Türkei CIA-Mitarbeiter, die ausgiebig daran arbeiten, die Rebellen der Freien Syrischen Armee (FSA) auszubilden und zu trainieren. Ein Rebellen-Sprecher sagte der AP, dass es auch eine erneute Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und der Türkei gebe. Diese beiden Staaten seien entschlossen, den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad in einem neuen Anlauf zu stürzen.

Bereits am 19. Februar hatten der US-Botschafter in der Türkei, John Bass, und der hochrangige Beamte des türkischen Außenministeriums, Feridun Sinirlioğlu, ein Abkommen unterzeichnet, wonach die USA weitere 400 Militär-Ausbilder in die Türkei entsenden wollen, um in einem Zeitraum von drei Jahren 15.000 syrische Rebellen auszubilden, berichtet die BBC. Offiziell geht es um die Bekämpfung des IS in Syrien.

Nach einem Bericht der New York Times bilden derzeit CIA-Mitarbeiter syrische Rebellen in Jordanien aus. Der Guardian berichtete bereits 2013, dass sich Spezialeinheiten und Geheimdienstmitarbeiter aus Frankreich, Großbritannien und den USA in Jordanien befinden, um syrische Rebellen gegen Präsident Assad zu trainieren.

Sollte der Umsturz von Assad gelingen, könnten die US-Verbündeten arabischen Öl-Staaten ihre Energie-Ressourcen problemlos über Syrien nach Europa transportieren. Dieser Ansatz wird von den USA unterstützt, da ein weiterer Konkurrent auf dem europäischen Energiemarkt die Position der russischen Energie-Riesen weiter schwächen würde.

Die Türkei hingegen wird offenbar auch unter einer anderen Regierung mit den USA und Saudi-Arabien im gesamten Nahen Osten kooperieren müssen. Das Land ist hochgradig abhängig von Kapitalzuflüssen und Investitionen aus den Golfstaaten. Derzeit haben 170 arabische Fonds und Unternehmen Interesse an Neu-Investitionen im türkischen Energiesektor angekündigt. Die saudi-arabischen Unternehmen Albassam Group und Sumou Holding wollen noch im aktuellen Jahr zwei Milliarden Dollar in den türkischen Immobiliensektor investieren, berichtet die Zeitung Milliyet.

Im Jahr 2011 sagte der Chef der saudi-arabischen National Commercial Bank, Abdul Kareem Abu al Nasr, dass die Türkei eines der wichtigsten Investitionsstandorte für Saudi-Arabien ist. Bis zum Jahr 2031 sollen insgesamt 600 Milliarden Dollar an saudi-arabischem Kapital in die Türkei fließen, berichtet Bloomberg.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...