Gemischtes

Faltbares E-Auto fährt seitwärts in jede Parklücke

Lesezeit: 1 min
13.05.2015 12:19
Bremer Wissenschaftler haben ein faltbares Elektro-Auto für die Stadt entwickelt. Das Fahrzeug kann diagonal oder seitwärts fahren, auf der Stelle wenden und sich auf Fahrradlänge zusammenfalten. Ein Bordkomputer soll es dem Auto ermöglichen, selbstständig in jeder noch so kleinen Lücke zu parken.

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Städte haben meist keine ausreichenden Parkplätze und sehr dichten Verkehr, insbesondere während der Stoßzeiten. Dieser Umstand wird immer problematischer, da viele Fahrer alleine in immer größeren Fahrzeugen unterwegs sind - und durch die zu großen Autos auch immer mehr Parkunfälle verursachen. Besonders in den Städten werden daher kleine und sichere Autos benötigt.

Ein Prototyp der Uni Bremen namens EO smart connecting car 2 geht dieses Problem nun an. Das Auto ist in der Lage, diagonal oder seitwärts zu fahren, auf der Stelle zu wenden sowie sich zu falten und so seine Größe von 2,5 auf 1,5 Meter zu verkleinern, was es fast so klein wie ein Fahrrad macht. Der gesamte Prozess - der Übergang zwischen normaler Fahrt und seitwärts - dauert etwa vier Sekunden, so Projektmanager Timo Birnschein gegenüber CNN. Dabei sei es immer noch in der Lage, auf der Stelle drehen, seitwärts zu fahren und sich mit der Ladestation zu verbinden.

Dazu wurde eigens eine faltbare Dockingschnittstelle entwickelt, welche unter der Karosserie vorne und hinten im Auto Platz findet. Diese erlaubt das automatische Andocken an Ladesäulen, aber auch das Ankoppeln von Zusatzmodulen wie Passagier- oder Transport-Module. Theroretisch könnten so mehrere Fahrzeuge aneinandergehängt werden und eine Art Elektro-Zug bilden.

Das geht, weil jedes Rad einen eigenen Antriebsmotor hat und sich so selbstständig bewegt. Der elektrische Radnabenantrieb bietet dabei die Möglichkeit zur nahezu kompletten Gestaltungsfreiheit, so dass laut Hersteller alles, was wir über den Individualverkehr zu wissen glauben, überdacht werden sollte.

Allerdings ist das speziell für die Stadt konzipierte Auto für die Autobahn nicht geeignet: Der Prototyp hat lediglich eine Höchstgeschwindigkeit von 65 Kilometern pro Stunde und 50 bis 70 Kilometer Reichweite mit einer Vier-Stunden-Ladung der Batterie. Statt auf langen Strecken kommt er dafür im Stadtverkehr umso besser zurecht: Ein Bord-Computer bieten ein umfangreiches Navigationssystem und Fahrerassistenzsystem bis hin zur Vollautonomie an. Autonomes Parken soll so auch in sehr engen und vollgeparkten Straßen möglich sein. Später soll ein Autopilot den Fahrer auch ohne dessen Zutun zu seinem gewünschten Ziel bewegen - und so das fahrerlose Auto verwirklichen.

Ein Team aus neun Wissenschaftlern, einem Designer sowie mehreren Studenten haben das robotische Auto am Robotics Innovation Center der Uni Bremen entwickelt. Projektleiter Birnschein erklärt, die aktuelle zweite Version des Autos sei so weit entwickelt, dass sie fast zulassungstauglich sei. Allerdings brauche es noch eine Weile, die Behörden von der Straßentauglichkeit zu überzeugen - das mit Technologie vollgepackte Fahrzeug mache die Beamten noch skeptisch.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...

DWN
Politik
Politik Kosten sparen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Ja, aber wie viele?
09.10.2024

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll Kosten senken - indem kleinere Sender gestrichen werden. Wie viel Geld genau das einspart,...