Politik

Ukraine: Proteste auf dem Maidan gegen Gaspreis-Erhöhung

Auf dem Maidan in Kiew ist es zu Protesten gegen die drastischen Erhöhungen der Energiepreise gekommen. Premier Arseni Jazenjuk hat den Bürgern bisher keine Begründung für die Preiserhöhungen geliefert. Die Erhöhung war die Bedingung des IWF für neue Kredite.
16.05.2015 00:00
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew haben am Freitag 200 Menschen vor dem Parlament gegen die hohen Energiepreise demonstriert. Die Regierung in Kiew hatte am ersten Mai die Preise für Gas, Wasser und Elektrizität drastisch angehoben, berichtet euronews. Die Demonstranten kritisieren, dass Premier Arseni Jazenjuk bisher noch keine Erklärung zu den Preis-Erhöhungen abgegeben hat.

Im Mai wird der staatliche Energieriese Naftogaz täglich 19,5 Millionen Kubikmeter (mcm) aus Russland importieren. Im Vergleich zum Vormonat entspricht das einer Verdoppelung der russischen Gasimporte. Im gleichen Zeitraum hat die Ukraine ihre Gasimporte aus Ländern wie die Slowakei, Ungarn oder Polen um fast die Hälfte – nämlich von 38 mcm auf 21 mcm – reduziert. „Im April hatten wir insgesamt 1,5 Milliarden Kubikmeter an Gas importiert. 1,2 Milliarden Kubikmeter stammen aus Europa und 0,3 Milliarden Kubikmeter aus Russland“, zitiert Reuters einen Naftogaz-Sprecher. Doch die Gas-Importe aus der EU sind zu einem Großteil Reverse-Flow-Lieferungen. Dabei handelt es sich um russisches Gas, welches in die EU-Länder exportiert und von da aus in die Ukraine umgeleitet wird.

Die Ukraine bezahlt für die aktuellen Gasimporte aus Russland 247 Dollar pro tausend Kubikmeter. Dieser Preis soll bis Ende Juni gelten. Zuvor zahlte die Ukraine 385 Dollar pro tausend Kubikmeter.

Jazenjuk hat sich in der vergangenen Woche mit der US Sonderbeauftragten für Europa, Victoria Nuland, getroffen, um über die Entwicklung in der Ukraine zu diskutieren und die Vertreterin Obamas über die Fortschritte bei den Reformen zu informieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...