Politik

Baskenland: Separatisten gewinnen Mehrheit bei Wahlen

Die Regionalwahlen in Galicien und im Baskenland waren der erste Test für den spanischen Premier nach Durchsetzung seiner Sparpolitik. Im Baskenland musste Rajoys Partei dann auch eine deutliche Schlappe hinnehmen. Die Separatisten setzten sich durch und erstarken so zunehmend in den autonomen Regionen Spaniens.
22.10.2012 09:47
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Griechische Opposition will Neuwahlen erzwingen

Mariano Rajoy, der spanische Premier, muss sich derzeit in seinem Land für die vorgenommenen Sparanstrengungen verantworten. Am 14. November droht ihm der zweite Generalstreik in seiner noch kurzen Amtszeit – ein Streik, der in ganz Südeuropa stattfinden und extreme Ausmaße annehmen kann (hier). Darüber hinaus fanden diesen Sonntag auch die ersten Regionalwahlen nach dem Sparpaket statt. In Galicien und im Baskenland wurde gewählt. Doch während in Rajoys Heimatregion Galicien die von ihm geführte konservative Volkspartei (PP) noch die Wahl gewinnen konnte, setzten sich im Baskenland die nationalistischen Gruppierungen durch. Die Sozialisten hingegen verloren sowohl in Galicien als auch im Baskenland.

In Galicien kam Rajoys PP auf 41 von 75 Sitzen, 3 Sitze konnten sie gewinnen. Aber im Baskenland verloren sie 3 Sitze und verfügen dort nur mehr über 10 von 75 Sitzen im Parlament. Die gemäßigte Baskisch-Nationalistische Partei (PNV) gewann 27 Sitze bei den Wahlen im Baskenland und die separatistische Bildu-Partei 21 Sitze. Mit diesem Ergebnis könnten beide in einer Koalition über die absolute Mehrheit verfügen.

Besonders die Wahl im Baskenland zeigt, dass die Separatisten in Spanien immer mehr Zuspruch gewinnen. Das Streben nach Unabhängigkeit von der zentralen Regierung wächst, wenngleich man finanziell alles andere als unabhängig von dieser ist (hier). Die Baskisch-Nationalistische Partei (PNV) diskutiert derzeit über ein Referendum bezüglich der weiteren Abnabelung von Madrid. Die Wahlen in Katalonien stehen am 25. Nobember an und auch hier will die katalanische Regierungspartei CiU die Wahlen gleich als Referendum über die Unabhängigkeit von Spanien nutzen. Ein Plan, den Rajoy selbst als rechtswidrig bezeichnet.

Weitere Themen

Europarat: EU ist vom Zerfall bedroht

Werben um Finanzhilfe: Samaras will Seehofer treffen

Eskalation in Nahost erfasst den Libanon

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...