Politik

Trotz Haftbefehl: Poroschenko ernennt Saakaschwili zum Gouverneur von Odessa

Lesezeit: 1 min
02.06.2015 01:11
Der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko hat den Ex-Präsidenten Georgiens Michail Saakaschwili zum Gouverneur der Region Odessa ernannt. Kurz zuvor wurde Saakaschwili eingebürgert. In seiner alten Heimat liegt gegen Saakaschwili ein Haftbefehl wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch vor.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Ukraine  

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat den georgischen Ex-Staatschef Michail Saakaschwili zum Gouverneur der Schwarzmeerregion Odessa ernannt. Georgien, wo gegen Saakaschwili ein Haftbefehl wegen des Verdachts auf Amtsmissbrauch vorliegt, kritisierte den Schritt.

Poroschenko verteidigte die Ernennung. Saakaschwili habe Georgien modernisiert - das Gleiche erwarte er von dem 47-Jährigen in Odessa, dem wichtigsten Hafen der Ex-Sowjetrepublik. Saakaschwili sagte am Sonntag, er wolle besonders gegen den wuchernden Schmuggel in der Region vorgehen.

Der in den USA ausgebildete Politiker war von Beginn an aktiv bei den Maidan-Protesten in Kiew im Einsatz. Er trat immer wieder auch im Fernsehen auf. Beobachter in Kiew schließen nicht aus, dass das Amt für ihn als Sprungbrett für einen Regierungsposten nach der Kommunalwahl im Herbst dienen könnte. Poroschenko hat schon mehrere Schlüsselposten der krisengeschüttelten Ukraine mit Politikern besetzt, die nicht im Land geboren wurden - auch, um Korruption zu bekämpfen. Saakaschwili erhielt den ukrainischen Pass.

Saakaschwili hat in der Ukraine studiert und dort zu Sowjetzeiten seinen Militärdienst geleistet. Nach der Rosenrevolution von 2003 war er Präsident geworden. Er verlor die Macht in dem in die EU und Nato strebenden Georgien 2013. Im Jahr 2008 hatte die Südkaukasusrepublik Krieg gegen Russland geführt, um die abtrünnigen Gebiete Südossetien und Abchasien zurückzuerobern.


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Bahn Infrastruktur: Rekordinvestitionen von 17 Milliarden Euro in 2024
02.01.2025

Die Deutsche Bahn investiert 2024 knapp 17 Milliarden Euro in ihre Infrastruktur – ein Rekord. Mit erneuerten Gleisen, modernisierten...

DWN
Politik
Politik US-Industriepolitik: Warum Biden und Trump unterschiedliche Wege zur Industrieankurbelung wählen
02.01.2025

Die US-Industriepolitik steht im Fokus der wirtschaftlichen Debatten zwischen Trump und Biden. Während die Biden-Regierung mit...

DWN
Politik
Politik Russland stoppt Gaslieferungen: Moldau unter Druck, Rumänien hilft aus
02.01.2025

Russland setzt Moldau mit einem Gaslieferstopp unter Druck. Vor allem Transnistrien, die prorussische Separatistenregion, spürt die Folgen...

DWN
Politik
Politik Estlink 2: Kabelschäden ohne Folgen für Anschluss an EU-Stromnetz
02.01.2025

Estlink 2: Der Ausfall des Unterseekabels sorgt für Unsicherheit in den baltischen Staaten. Dennoch bleibt die litauische Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Strompreise 2025: Wie sich Kosten durch Netzentgelte und Umlagen entwickeln
02.01.2025

Strompreise 2025 bleiben ein heißes Thema: Verbraucher:innen erwarten steigende Kosten durch höhere Netzentgelte und CO2-Preise. Doch...

DWN
Politik
Politik CSU verschärft Ton in der Migrationspolitik
02.01.2025

Zur CSU-Winterklausur gehören traditionell lautstarke Forderungen an die Bundesregierung. Dieses Mal hofft die Partei, viele davon nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis anno 2025: Konflikte und Verschuldungen bleiben die Hauptsorgen der Anleger
02.01.2025

Die Gold-Verwalter von BullionVault in London haben mal wieder seine Kunden befragt, warum sie in Gold und Edelmetalle investieren....

DWN
Panorama
Panorama New Orleans und ein explodierter Cybertruck vor Trumps Hotel: Gibt es einen Zusammenhang?
02.01.2025

Mit voller Absicht soll der Attentäter in die Menge gerast sein und 15 Menschen getötet haben. Das FBI geht von einem Terroranschlag aus,...