Die Immobilienfirma Ado Properties strebt in den kommenden Wochen an die Börse. Mit der Aktienemission sollen mindestens 400 Millionen Euro erlöst werden. Das aus dem Börsengang Ado zufließende Geld will Firmenchef Rabin Savion vor allem in den Kauf neuer Apartments in Berlin investieren. "Wir wollen unser Portfolio mittelfristig auf 30.000 Einheiten verdoppeln", sagte Savion am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Einziger Gesellschafter der Berliner Immobilienfirma, die eine Zulassung ihrer Aktien in den streng regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Börse anstrebt, ist die Ado Group. Die in Tel Aviv gelistete Gesellschaft will beim Börsengang ihrer Tochter einen Teil ihrer Anteile abgeben, zudem sollen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung kommen. Die Investmentbanken Kempen und UBS sowie Barclays und die Commerzbank begleiten die Transaktion.
In der Regel dauert es von der Ankündigung eines Börsengangs bis zur Erstnotiz etwa vier Wochen. Offiziell festgelegt hat sich Ado Properties aber bisher nur auf einen Termin noch in diesem Jahr. Früheren Informationen von Insidern zufolge strebt Ado Properties eine Bewertung von etwa 800 Millionen Euro an. Die Firma wollte sich dazu nicht äußern.
Eine Alternative zum geplanten Listing werde nicht verfolgt, betonte Savion: "Das Ziel des Börsengangs ist, unser Portfolio auszubauen, nicht ein Übernahmeziel für ein anderes Unternehmen zu werden." Zahlreiche größere deutsche Immobilienfirmen wie Deutsche Wohnen und Deutsche Annington sind permanent auf der Suche nach Zukäufen in Berlin. Allerdings wird das Angebot dort immer knapper, die Preise steigen.
Ado Properties ist spezialisiert auf den Kauf und Verkauf sowie die Sanierung von Wohnungen in der Hauptstadt. Seit dem Start 2006 ist der Bestand auf 14.400 Wohn- und Gewerbeimmobilien im Wert von 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Die operative Ergebnismarge (Ebitda-Marge) lag 2014 nach eigenen Angaben bei 77 Prozent. Ado Properties ist eines von vielen Unternehmen, die zur Zeit an den Aktienmarkt streben. Doch nicht immer ist der Plan von Erfolg gekrönt: Der Online-Babyausstatter Windeln.de nahm mit seinem Börsengang deutlich weniger ein als geplant und die Parfümeriekette Douglas sagte den Sprung aufs Parkett sogar ganz ab. Sie wird nun direkt verkauft an den Finanzinvestor CVC.