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FBI ermittelt gegen Fifa in zwei Verfahren

Lesezeit: 1 min
04.06.2015 12:24
Das FBI und die Schweizer Behörden führen zwei verschiedene Verfahren gegen den internationalen Fußballverband Fifa: Gegen die Funktionäre wird wegen Korruption ermittelt. Zudem wird ein einem gesonderten Fall untersucht, ob die die WM-Vergabe an Russland und Katar rechtmäßig abgelaufen ist oder nicht.
FBI ermittelt gegen Fifa in zwei Verfahren

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Bei den Ermittlungen der Schweizer und der amerikanischen Behörden im Fifa-Korruptionsskandal geht es um zwei verschiedene, unabhängige Verfahren.

Ein Überblick:

Anklage gegen Funktionäre:

Auf mehr als 160 Seiten zeichnet die US-Justiz in der Anklage gegen 14 Beschuldigte ein Bild der weitreichenden Korruption im Weltfußball. Insgesamt wurden vergangene Woche in Zürich sieben Funktionäre, darunter die früheren Blatter-Stellvertreter Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo festgenommen. Das Septett wehrt sich gegen seine Auslieferung in die USA.

In der Anklage taucht auch die ominöse 10-Millionen-Dollar-Zahlung von einem Fifa-Konto auf. Diese landete am Ende auf einem Konto, das vom Ex-Fifa-Vize Jack Warner kontrolliert wurde. Dieser war in seiner Heimat Trinidad und Tobago vorübergehend festgenommen und wieder freigelassen worden. Zudem werden noch 25 namentlich nicht-genannte Mitverschwörer genannt, so dass weitere Enthüllungen zu erwarten sind. „Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir eine weitere Runde von Anklagen haben“, erklärte Richard Weber, Chef der US-Steuerfahndung.

Mit der Veröffentlichung der Aussagen von Kronzeuge Chuck Blazer zur Bestechung vor den WM-Vergaben 1998 und 2010 sind die Vorwürfe gegen Fifa-Funktionäre in Justizakten bestätigt.

Ermittlungen um WM-Vergabe:

Das Strafverfahren der Schweizer Staatsanwaltschaft hat die Diskussionen um die umstrittenen WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 angeheizt. Elektronische Daten und Dokumente wurden im Hauptquartier der Fifa, die selbst das Verfahren beantragt hatte, sichergestellt. Vergangene Woche begannen auch die Befragungen von bei der WM-Vergabe stimmberechtigten Funktionären. Sollten schwere Vergehen festgestellt werden, sind weitreichende Konsequenzen zumindest vorstellbar - bis zur Neuvergabe der Weltmeisterschaften. Dies würde der Fifa wohl einen erheblichen finanziellen Schaden einbringen.


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