Aktuell: Troika gibt Griechenland mehr Zeit
Die Diskussion über Armut in Deutschland ebbt nicht ab. Fast 900.000 Deutsche waren im vergangenen Jahr auf eine Grundsicherung angewiesen - 5,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (hier). Oft geht mit der Armut auch die soziale Ausgrenzung hervor. Wie das Statitische Bundesamt am Dienstag mitteilt, ist 2011 in Deutschland jeder Fünfte von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht gewesen (19,9%).
Wie die Studie zeigt, sind Frauen (21,3 %) eher von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen als Männer (18,5 %). Der niedrigste Wert ergibt sich für Männer ab 65 Jahren (13,0 %). Dies scheint jedoch der in der Öffentlichkeit breit diskutierten Furcht vor Altersarmut zu widersprechen (hier).
Allerdings ist diese Statistik wie die meisten ihrer Art mit Vorsicht zu genießen. Als armutsgefährdet gilt jeder, dem weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Gesamtbevölkerung zur Verfügung stehen. Das heißt, wenn in Deutschland in einem Jahr aufgrund eines plötzlichen Innovationsschubs alle doppelt so wohlhabend wären wie heute, dann wäre die Zahl der „Armutsgefährdeten“ unverändert. Insofern sind auch die Werte dieser Statistik in Relation zu sehen.
In den Bereich „soziale Ausgrenzung“ fallen Menschen, die „erheblich materiell depriviert“ sind. Doch man gilt schon als „erheblich materiell depriviert“, wenn man beispielsweise keinen PKW, kein Fernsehgerät und keine Waschmaschine hat. Viele Studenten leben heute ohne diese Dinge und sind nicht zwangsläufig als armutsgefährdet zu betrachten.
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