Technologie

Apple startet Streaming-Musikdienst und Online-Radio

Zum neue Dienst Apple Music gehört unter anderem ein Streaming-Service, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Das Abo kostet 9,99 Dollar im Monat. Außerdem startet der iPhone-Konzern das kostenlose Internet-Radio Beats One.
08.06.2015 11:59
Lesezeit: 2 min

Apple will ein neues Kapitel im Musikgeschäft aufschlagen. Zum seinem neuen Dienst Apple Music gehört unter anderem ein Streaming-Service, bei dem die Songs direkt aus dem Netz abgespielt werden. Das Abo kostet 9,99 Dollar im Monat. Außerdem startet der iPhone-Konzern das kostenlose Internet-Radio Beats One. Apple Music soll zum Start am 30. Juni gleich in mehr als 100 Ländern verfügbar sein. Es wird auch eine Version für das rivalisierende Mobil-System Android von Google geben.

Apple bündelt damit alle seine Musik-Angebote in einer App. Apple Music „wird die Art, wie Sie Musik erleben, für immer verändern“, versprach Konzernchef Tim Cook am Montag. Einzelne Songs wird man auch mit Hilfe der Siri-Sprachsteuerung aussuchen können.

Für den Abo-Preis bekommt man Zugriff auf 30 Millionen Songs. Drei Probemonate gibt es kostenlos. Familien erhalten einen Sondertarif von 14,99 Dollar für bis zu sechs Personen. Preise für Deutschland soll es näher zum Starttermin geben.

Apple Music soll außerdem eine Plattform sein, über die Fans ihren Lieblingskünstlern folgen und die Musiker neue Titel veröffentlichen können. Etwas Ähnliches hatte Apple 2010 bereits mit dem Musik-Netzwerk „Ping“ versucht, das zwei Jahre später wegen Erfolglosigkeit eingestellt wurde.

Apple setzte bisher auf den Verkauf von Songs zum Download. Der Konzern ist damit zum weltgrößten Musik-Verkäufer geworden, es ist ein Milliardengeschäft. Doch der Trend ist klar: Die Nutzer schwenken zu Streaming-Diensten um, die direkt aus dem Internet spielen. Die Downloads gehen zurück. Es gibt bereits diverse Streaming-Anbieter wie Spotify, Deezer oder Napster.

Experten trauen Apple zu, dem Geschäft mit Musik aus dem Netz einen entscheidenden Schub zu geben, vor allem bei kostenpflichtigen Abos. Bisher nutzten den meisten Menschen werbefinanzierte Gratis-Angebote. Ende 2014 hatten alle Abo-Dienste weltweit gerade einmal 41 Millionen Kunden. Allerdings war das ein Sprung von mehr als 46 Prozent binnen eines Jahres. Apple hat aber rund 800 Millionen Nutzer, die es gewohnt sind, für Inhalte wie Musik zu bezahlen.

Zuvor ging es in der rund zweieinhalb Stunden langen Präsentation zum Auftakt der Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco um andere Apple-Produkte. So sollen neue Funktionen des Mobil-Systems iOS das iPhone stärker zum persönlichen Assistenten machen. Es kann zum Beispiel automatisch Termine aus E-Mails erstellen oder ausgehend aus der Verkehrslage empfehlen, früher zu einem Termin loszufahren. Apple geht damit einen ähnlichen Weg wie Google. Der Internet-Konzern verfolgt diesen Ansatz bei seinem Dienst Google Now.

Apple-Manager Craig Federighi demonstrierte auch ähnliche Funktionen bei der Foto-Suche wie wenige Tage zuvor Google - betonte aber mit einem Seitenhieb gegen den Internet-Riesen, Apple werte keine Informationen für Werbezwecke aus. Apple entwickelte zudem eine App, die Android-Nutzern den Umstieg auf ein iPhone erleichtern soll.

Da iOS 9 effizienter aufgebaut wurde, soll ein iPhone damit bei typischem Gebrauch eine Stunde länger laufen als bisher. Zudem gibt es einen neuen Stromsparmodus, der einige Funktionen abschaltet. Auf dem iPad können künftig auch zwei Apps nebeneinander angezeigt werden - allerdings nur auf dem neuesten Modell iPad Air 2.

In der neuen App „News“ werden Inhalte aus verschiedenen Quellen in einem Magazin-Format dargestellt. Dort werden auch Artikel aus Print-Ausgaben von Zeitungen und Magazinen eingebunden.

Bei der Heimvernetzung wird man vom iPhone aus auf Sensoren oder zum Beispiel motorisierte Jalousien zugreifen können - auch von unterwegs. Bei der Auto-Software CarPlay muss man das iPhone nicht mehr per Kabel anschließen, sondern es geht auch per Funk.

Bei der Apple Watch können Apps künftig direkt auf der Computeruhr laufen. Entwickler bekommen Zugriff auf Sensoren der Uhr. Das ist etwa für Fitness-Anwendungen wichtig. Entwickler können künftig eigene Zifferblatt-Varianten entwerfen. Bei Verbrauchern wird das Update im Herbst ankommen.

Der Bezahldienst Apple Pay kommt nach Europa - allerdings vorerst nur nach Großbritannien. Unter anderem wird man in Bussen und der U-Bahn in London über das iPhone bezahlen können. Außerdem werden auch Treue-Karten eingebunden. Der Konzern hatte Apple Pay im vergangenen Jahr zunächst nur in den USA gestartet.

Im Apple-Kartendienst werden künftig auch Verbindungen im öffentlichen Personennahverkehr gezeigt. Berlin ist zum Start dabei.

Die nächste Generation des Mac-Betriebssystems OS X wird wieder nach einem Berggipfel in Kalifornien benannt - nach „Yosemite“ ist es jetzt „El Capitan“.

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