Politik

Energy Drinks: US-Behörden ermitteln wegen mysteriöser Todesfälle von Jugendlichen

Die amerikanische Lebensmittelbehörde FDA untersucht Todesfälle von insgesamt fünf amerikanischen Jugendlichen, die nach dem Konsum eines Monster-Energy-Drinks verstorben sind. Die Mutter eines 14-jährigen Opfers verklagt das Energy-Drink-Unternehmen: die Gefahren seien nicht hinreichend deklariert.
23.10.2012 11:50
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Britischer Außenminister: EU hat ein Demokratiedefizit

Die 14-jährige Anais Fournier ist letztes Jahr im Dezember verstorben, nachdem sie zwei große Dosen des Monster-Energy-Drinks, insgesamt 1,5 Liter, getrunken hatte. Sie erlitt einen Herzstillstand allein in ihrem Zimmer und verstarb sechs Tage später im Krankenhaus. Die Diagnose: Koffeinvergiftung. Jetzt ermittelt die US-Behörde Food and Drug Administration (FDA) den Tod von insgesamt fünf Jungendlichen, die innerhalb der letzten drei Jahre in Zusammenhang mit dem Konsum von Energy-Drinks verstorben sind, berichtet der Business Insider.

Die Mutter von Anais Fournier verklagt nun das Unternehmen Monster-Beverage, mit dem Vorwurf, es seien nicht genügend Warnhinweise vor dem Konsum des Energy-Drinks vorhanden gewesen. In einer Stellungnahme wies das Unternehmen die Vorwürfe zurück. Die Produkte seien sicher und nicht der Grund für den Tod des Teenagers. Eine Sprecherin von Monster, Judy Lin Sfetcu, sagte der NYT, das Unternehmen „weiss von keinen Todesfällen, die von den Getränken verursacht wurden“. Die Aktie des Unternehmens fiel in Folge dieser Umstände um 14 Prozent.

Die amerikanische Lebensmittelbehörde erhielt derweil fünf Berichte über Todesfälle seit 2009, die in Zusammenhang mit dem Energy-Drink stehen könnten. Zusätzliche Berichte über Bauchschmerzen, Übelkeit, Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzinfarkt seien ebenfalls bekannt, sagte Shelly Burgess, Sprecherin der FDA. Die Dunkelziffer mit Beschwerden dürfte jedoch weit über der Anzahl der berichteten Fälle liegen.

Die Debatte um eine schärfere Reglementierung von Energy-Drinks wie Monster, Red Bull und Rock Star läuft schon seit längerer Zeit. Dabei geht es um die deutliche Deklarierung gesundheitsgefährdender Inhaltsstoffe. Die Menge an Koffein muss derzeit in den USA noch nicht genau angegeben werden. Andererseits geht es um die aggressive Marketing-Strategie der Unternehmen, die ihre Produkte überwiegend bei Jungendlichen platzieren wollen. Erwachsene können auch größere Mengen Koffein gefahrlos verkraften, wohingegen Jugendliche, die empfindlich auf Koffein reagieren oder zusätzlich noch unentdeckte Herzfehler haben, besonders gefährdet sind.

Weitere Themen:

Privatisierung: Troika gibt Griechenland mehr Zeit

Jeder fünfte Deutsche von Armut oder sozialer Ausgrenzung betroffen

Moody’s stuft fünf spanische Regionen auf Ramsch-Niveau

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...