Finanzen

Börse: Dax schließt bei 11.450 Punkten

Lesezeit: 2 min
11.06.2015 18:34
Am Donnerstag gab es wieder sehr passable US-Konjunkturdaten mit robusten Einzelhandelsumsätzen, allerdings auch mit stark steigenden Importpreisen für Benzin und Gas. Damit ist aber eine Zinsanhebung bereits im September wieder wahrscheinlicher geworden. Für den Dax dürfte die Rally nun gestoppt sein: der Index hat bei 11.450 Punkten ein Doppeltop ausgebildet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mit dem Abbruch der Verhandlungen mit Griechenland über weitere Finanzspritzen hat der Internationale Währungsfonds (IWF) die Furcht vor einer Pleite des Landes wieder geschürt. Die Organisation kündigte den Abzug ihres Teams an, weil es noch „große Differenzen“ gebe und eine Einigung weit entfernt sei. „Der IWF hat viel kaltes Wasser über die Gemüter geschüttet“, sagte Andreas Paciorek, Analyst des Online-Brokers CMC Markets.

Der Dax verlor daraufhin binnen Minuten mehr als 100 Punkte, schloss aber noch 0,6 Prozent im Plus bei 11.332,78 Punkten. Der EuroStoxx50 hielt sich ebenfalls im positiven Territorium und notierte 0,7 Prozent fester bei 3551,91 Zähler. „Die Hoffnung stirbt offenbar zuletzt", sagte CMC-Experte Paciorek. Auch für seinen Kollegen Jens Klatt vom Brokerhaus FXCM ist "Hopfen und Malz noch nicht verloren“. Er gehe nicht davon aus, dass Griechenland endgültig fallengelassen werde.

Zuvor hatte es positive Signale aus den Verhandlungen gegeben. Ein EU-Insider hatte eine Einigung binnen weniger Tage als möglich bezeichnet. Daher legte die Athener Börse, deren Handel vor Abbruch der Gespräche geendet hatte, gut acht Prozent zu.

Am Devisenmarkt stand dagegen die Geldpolitik der Notenbank Fed im Mittelpunkt des Interesses. Wegen der Spekulationen auf eine nahende Zinserhöhung in den USA verbilligte sich der Euro um rund einen US-Cent auf 1,1244 Dollar. Überraschend starke US-Konjunkturdaten erhöhten am Nachmittag den Verkaufsdruck auf die Gemeinschaftswährung. Sie rutschte kurzzeitig unter die Marke von 1,12 Dollar.

Die US-Einzelhandelsumsätze stiegen im Mai um 1,2 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Plus von 1,1 Prozent gerechnet. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Zudem übertraf der Anstieg der Importpreise mit 1,3 Prozent die Prognose von 0,8 Prozent. Vor diesem Hintergrund notierten die US-Indizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 zwischen 0,1 und 0,3 Prozent im Plus. Durch den Teilausstieg des britischen Staates rückte bei den Einzelwerten Royal Mail ins Rampenlicht. Das Königreich will sich langfristig auch von seinem restlichen Anteil von 15 Prozent trennen. Die Aktien von Royal Mail verloren 4,5 Prozent auf 493,3 Pence und waren damit Schlusslicht im Londoner Auswahlindex FTSE.

Gefragt waren dagegen Peugeot, die sich um 2,6 Prozent verteuerten. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge könnte der französische Autobauer ins Visier von Fiat Chrysler geraten, sollte der Plan des italienischen Konzerns für eine Fusion mit dem US-Konkurrenten General Motors (GM) scheitern. Peugeot und Fiat wollten sich zu diesem Thema nicht äußern. Fiat gewannen in Mailand 1,4 Prozent und GM an der Wall Street 0,7 Prozent.

Am deutschen Aktienmarkt sorgte das Börsendebüt von Siltronic für Aufsehen. Die Aktien des Anbieters von Siliziumscheiben zur Chip-Herstellung stiegen um gut zehn Prozent auf 33,15 Euro. Der Ausgabepreis lag mit 30 Euro allerdings am unteren Ende der bis 38 Euro reichenden Angebotsspanne. Die Titel der Siltronic-Mutter Wacker Chemie schlossen 0,8 Prozent tiefer bei 101,50 Euro.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...