Gemischtes

Germanwings-Absturz: Staatsanwalt will Rolle der Lufthansa klären

Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine, Andreas Lubitz, soll psychisch krank gewesen sein und Augenprobleme gehabt haben. Das meldete am Donnerstag die Staatsanwalt in Paris. Allerdings sind auch die Lufthansa und Germanwings im Visier der Ermittler. Auf sie könnte ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung zukommen.
12.06.2015 01:11
Lesezeit: 1 min

Der Copilot der abgestürzten Germanwings-Maschine soll nach Angaben der französischen Staatsanwalts fluguntauglich gewesen sein. „Er war nicht mehr in der Lage, ein Flugzeug zu fliegen“, sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Paris. Zuvor kam auch ein technischer Defekt als Absturzursache in Betracht.

Der 27-Jährige sei instabil und psychisch krank gewesen. Zudem habe er Augenprobleme gehabt: „Andreas Lubitz sah zu 30 Prozent dunkel und hatte Lichtblitze wie bei einer Netzhautablösung“. Das hätten die Ermittlungen bei Ärzten ergeben. Wegen der ärztlichen Schweigepflicht seien diese Informationen nicht weitergegeben worden.

Die Marseiller Staatsanwaltschaft will auch eine mögliche Verantwortung der Fluggesellschaft und der Konzernmutter Lufthansa klären. Er werde drei Untersuchungsrichter mit einem Verfahren gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung beauftragen, sagte Robin.

Es gebe aber bisher keinerlei Beweise, dass Germanwings oder Lufthansa Informationen über den aktuellen Gesundheitszustand Copiloten gehabt hätten. Auch eine Sprecherin der Lufthansa betonte, „uns liegen derzeit keine Kenntnisse über Ermittlungen der französischen Staatsanwaltschaft konkret gegen Germanwings oder Lufthansa vor“.

Robin kündigte an, er werde das Verfahren weiterführen. Für einen möglichen Prozess wäre damit ein Gericht in Marseille zuständig. Nach Angaben des Staatsanwaltes hat er seinen Kollegen in Düsseldorf angeboten, das Verfahren zu übernehmen, da der Copilot, die meisten Opfer sowie die Fluggesellschaften aus Deutschland stammen. Auf das Angebot sei die Staatsanwaltschaft in Düsseldorf aber nicht eingegangen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...