Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat mit seiner sozialdemokratischen Partei bei der Bürgermeisterwahl in Venedig eine schwere Schlappe einstecken müssen. Sein Kandidat des Partito Democratico (PD) verlor die Stichwahl, nachdem die Lagunenstadt mehr als 20 Jahre unter linker Führung gestanden hatte. Der Mitte-rechts-Kandidat Luigi Brugnaro ging mit 53,2 Prozent der Stimmen am Sonntag als Sieger hervor.
Den Unternehmer hatte auch die Partei von Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi, Forza Italia, unterstützt. Er hatte bei der Stichwahl gegen den Staatsanwalt Felice Casson auch Wähler der ausländerfeindlichen Lega Nord, die traditionell in der Region Venetien stark ist, hinter sich versammeln können.
Venedig hatte rund einen Jahr keinen Bürgermeister, nachdem der damalige Kommunenchef Giorgio Orsoni wegen eines Korruptionsskandals zurücktreten musste.
Am Sonntag fanden in rund 70 Kommunen in Italien Stichwahlen statt. Auch in Arezzo in der Toskana, einer eigentlichen linken Hochburg, verlor Renzis PD. Bei den Regionalwahlen Ende Mai hatte Renzi bereits einen Dämpfer erhalten.