Die Europäische Zentralbank hat einem Insider zufolge zum dritten Mal innerhalb von sechs Tagen höhere Nothilfen für griechische Geldinstitute genehmigt. Der EZB-Rat werde bei Bedarf erneut zu einer Telefonkonferenz zusammenkommen, sagte die mit dem Vorgag vertraute Person am Montag. Eine konkrete Zahl und weitere Einzelheiten waren zunächst nicht zu erfahren.
Die EZB hatte in der vergangenen Woche die Obergrenze zunächst um 1,1 Milliarden Euro auf 84,1 Milliarden Euro erhöht. Wegen der hohen Geldabflüsse bei den Banken stockte sie das Limit dann am Freitag einem Regierungsvertreter zufolge um weitere 1,8 Milliarden Euro auf. Bankkunden hatten in der vergangenen Woche mehr als vier Milliarden Euro von ihren Konten abgeräumt.
Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Länder kommen am Montagabend in Brüssel zu einem Sondergipfel zusammen, um kurz vor Ablaufen des zweiten Kreditprogramms eine Lösung im Streit über Reformen und neue Kredite zu finden.
Die Hoffnung auf einen Durchbruch im griechischen Schuldenstreit hat den Dax am Montag beflügelt. In den ersten Handelsminuten sprang der deutsche Leitindex um 2,52 Prozent auf 11 318,77 Punkte hoch. Die Vorwoche hatte er noch mit einem Minus von rund anderthalb Prozent beendet.
Neue Vorschläge aus Athen wurden von mehreren Seiten als gute Verhandlungsbasis vor einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone gewertet. Börsianer hoffen nun auf eine Rettung in letzter Sekunde.
Auch die anderen Indizes legten deutlich zu: Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zum Wochenauftakt um 2,22 Prozent auf 20 008,45 Punkte nach oben und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 2,00 Prozent auf 1668,03 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zog um 2,39 Prozent auf 3538,40 Punkte an.