Politik

Frankreich: Schwere Zusammenstöße zwischen Taxi-Fahrern

In der französischen Hauptstadt Paris ist es am Donnerstag zu schweren Ausschreitungen zwischen Taxi-Fahrern gekommen. Die Fahrer der regulären Taxi-Dienste sollen Fahrer des Fahrdienstvermittlers Uber attackiert haben. „Sie schlagen die Autos mit Metallstangen. Ist das Frankreich? In Bagdad bin ich sicherer“, so die US-Sängerin Courtney Love, die sich aktuell in Paris befindet.
25.06.2015 16:43
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Französische Taxifahrer haben aus Protest gegen den Fahrdienstvermittler Uber zahlreiche Straßen blockiert und ein Verkehrschaos ausgelöst. Auf der Ringautobahn um die Hauptstadt Paris legten Streikende am Donnerstagmorgen Feuer, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Behinderungen gab es auch an Bahnhöfen und den beiden großen Pariser Flughäfen Charles de Gaulle und Orly. Hier wurden Zufahrtsstraßen blockiert. Es kam auch zu Zusammenstößen zwischen den regulären Taxifahrern und den Uber-Fahrern.

Die Wut der Taxifahrer richtet sich gegen das Angebot UberPop, mit dem sich Privatleute ohne Lizenz mit ihren Autos als Fahrer anbieten können. Dies ist in Frankreich nach Angaben der Regierung illegal, trotzdem sind Wagen unterwegs. In den vergangenen Wochen war es wiederholt zu Aggressionen zwischen Taxifahrern und UberPop-Fahrern gekommen.

[twitter.com] in Deutschland hatten Taxiverbände erbittert gegen Uber gestritten. Der Dienst UberPop wurde hierzulande für rechtswidrig erklärt. Uber versucht nun einen Neustart nach deutschen Regeln mit dem Dienst uberX, bei dem Fahrer die nötigen Genehmigungen haben zbd die Fahrzeuge offiziell als Mietwagen zugelassen sind.

In Frankreich hatten Taxigewerkschaften zum unbefristeten Streik aufgerufen, um die Regierung zu einem härteren Vorgehen gegen die aus ihrer Sicht unfaire Konkurrenz zu zwingen. „Seit zwei Jahren sagt die Regierung, dass sie etwas machen will. Sie machen nichts“, empörte sich ein Taxifahrer im Sender BFMTV.

Dabei kam es nach Medienberichten vereinzelt zu Übergriffen. Die amerikanische Sängerin Courtney Love klagte auf Twitter, ihr Wagen sei in Paris angegriffen worden. „Sie schlagen die Autos mit Metallstangen. Ist das Frankreich? In Bagdad bin ich sicherer“, schrieb die 50-Jährige.

Uber hatte vor kurzem angekündigt, sein Angebot auf drei weitere Städte auszuweiten. Die US-Firma verweist darauf, dass der Rechtsstreit über das erst im Herbst beschlossene Verbot noch laufe.

Innenminister Bernard Cazeneuve hatte vor dem Aktionstag der Taxifahrer zur Ruhe aufgerufen. Am Donnerstag wies er den Polizeipräfekten von Paris an, den Dienst UberPop zu verbieten, wie dies in anderen Departements schon geschehen ist. Die Regierung verweist allerdings darauf, dass die Verbote durchgesetzt werden müssen und dies Zeit brauche. Das Angebot UberX mit lizenzierten Chauffeurdienst ist weiterhin zugelassen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Alt gegen Jung: Wie die Generation Z das Arbeitsleben umkrempelt – und was zu tun ist
01.07.2025

Alt gegen Jung – und keiner will nachgeben? Die Generationen Z und Babyboomer prallen aufeinander. Doch hinter den Vorurteilen liegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt ohne Erholung im Juni: Warten auf den Aufschwung
01.07.2025

Die erhoffte Belebung des Arbeitsmarkts bleibt auch im Sommer aus: Im Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland nur minimal um...

DWN
Politik
Politik Schlachtfeld der Zukunft: Die Ukraine schickt ihre Kampfroboter ins Gefecht
01.07.2025

Die Ukraine setzt erstmals schwere Kampfroboter an der Front ein. Während Kiew auf automatisierte Kriegsführung setzt, treiben auch...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnen bleibt Luxus: Immobilienpreise steigen weiter deutlich
01.07.2025

Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind erneut gestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt lagen die Kaufpreise für Häuser und...

DWN
Politik
Politik Trump und Musk im Schlagabtausch: Streit um Steuerpläne und neue Partei eskaliert
01.07.2025

Die Auseinandersetzung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem Tech-Milliardär Elon Musk geht in die nächste Runde. Am Montag und in...

DWN
Politik
Politik Dänemark übernimmt EU-Ratsvorsitz – Aufrüstung dominiert Agenda
01.07.2025

Dänemark hat den alle sechs Monate rotierenden Vorsitz im Rat der EU übernommen. Deutschlands Nachbar im Norden tritt damit turnusmäßig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...