Das griechische Parlament hat in der Nacht auf Sonntag den Weg für das von Ministerpräsident Alexis Tsipras vorgeschlagene Referendum freigemacht. Mit 179 Ja- und 120 Nein-Stimmen votierten die Abgeordneten für eine Volksabstimmung über die von den internationalen Gläubigern ursprünglich vorgelegten Spar- und Reformmaßnahmen.
Die Volksbefragung in Griechenland zu den umstrittenen Bedingungen der Geldgeber wird nach den Worten von Ministerpräsident Alexis Tsipras auf jeden Fall stattfinden. Das Referendum werde über die Bühne gehen, obwohl die Gläubiger es nicht begrüßten, sagte der Links-Politiker am Samstagabend im Parlament in Athen. Ein "Nein" werde die Verhandlungsposition seiner Regierung stärken. Vor allem das jüngste Ultimatum der Geldgeber sei beschämend gewesen. "Der Tag der Wahrheit wird für die Gläubiger kommen." Griechenland werde nicht aufgeben. In zwei Meinungsumfragen sprach sich jeweils eine deutliche Mehrheit der Griechen dafür aus, sich mit den Gläubigern auf einen Kompromiss zu verständigen.