Finanzen

EZB verlängert Notkredite an griechische Banken

Die EZB verlängert die ELA-Kredite für die massiv unter Druck geratenen griechischen Banken. Die EZB verschärfte gleichzeitig die Bedingungen für die Sicherheiten - allerdings etwas halbherzig. Offenbar will die EZB den Druck auf die Regierung Tsipras hochhalten.
06.07.2015 21:37
Lesezeit: 1 min

Die EZB hat am Montag ihre Notfall-Kredite an griechische Banken verlängert. Der EZB-Rat beließ allerdings die Obergrenze für die sogenannten ELA-Notkredite auf dem Niveau vom 26. Juni von etwa 89 Milliarden Euro. Ohne die ELA-Kredite droht den Instituten das Geld auszugehen, da Unternehmen und Privatleute massiv ihre Konten leergeräumt haben. Soziale Unruhen wären eine Folge.

Die EZB erhöhten allerdings den Abschlag auf den Wert der Sicherheiten, die die Institute bei ihrer heimischen Notenbank für ELA-Gelder hinterlegen müssen. Dieser Abschlag - ein sogenannter Haircut - wird aus Sicherheitsgründen erhoben. Die Finanzlage Griechenlands habe Auswirkungen auf die Banken, erklärte die EZB. Denn die Pfänder würden zu einem erheblichen Teil auf staatsgebundenen Titeln beruhen. Die Institute setzten zuletzt vor allem griechische Staatspapiere mit kurzen Laufzeiten (T-Bills) sowie von der Regierung garantierte Bank-Anleihen und Kredite ein. Einem Insider aus der griechischen Bankenbranche zufolge wurde der Haircut für einige Sicherheiten um etwa zehn Prozent erhöht. Die Folgen seien aber begrenzt, Banken hätten noch genügend Sicherheiten, sagte die Person.

Die EZB erklärte außerdem, sie beobachte die Lage an den Finanzmärkten sowie die mögliche Folgen für die Preistabilität im Währungsraum und die Geldpolitik aufmerksam. Der EZB-Rat sei entschlossen, alle Instrumente innerhalb seines Mandats einzusetzen. Griechische Banken sind bereits seit einer Woche größtenteils geschlossen und es gelten Kapitalverkehrskontrollen. Nach Angaben des griechischen Bankenverbandes sollen die Geldhäuser auch am Dienstag und Mittwoch geschlossen bleiben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...