Politik

Kritik an Hollande: Unternehmen fordern Senkung der Arbeitskosten um 30 Milliarden

Lesezeit: 1 min
29.10.2012 15:52
In Frankreich wird um den richtigen Weg gestritten, mehr Wettbewerbsfähigkeit zu erreichen. Die Unternehmer fordern eine Senkung der Arbeitskosten und Einsparungen beim Staat. Doch bei der Regierung stoßen die Vorschläge auf Ablehnung.
Kritik an Hollande: Unternehmen fordern Senkung der Arbeitskosten um 30 Milliarden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Angst vor Hurrikan Sandy: New York gleicht einer Geisterstadt

In Frankreich wird darum gestritten, wie Null-Wachstum und steigende Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen sind. Nun schaltete sich der Unternehmerverband Afep, dem die größten Arbeitgeber des Landes angehören, in die Diskussion ein. Er forderte Maßnahmen zur Stärkung der französischen Wettbewerbsfähigkeit, so die Nachrichtenagentur AFP. Zum einen verlangen die Unternehmener eine Senkung der Arbeitskosten um 30 Milliarden Euro und zum anderen auch Einsparungen beim Staat in Höhe von 60 Milliarden Euro in den nächsten fünf Jahren.

Der sozialistische Finanz- und Wirtschaftsminister Pierre Moscovici wies diese Forderungen am Montag zurück. Auch sei es ausgeschlossen, die Pläne des Unternehmerverbands über eine Erhöhung der Mehrwert- oder der Sozialsteuer gegenzufinanzieren, weil dadurch die Kaufkraft der Franzosen beschädigt würde, sagte Moscovici dem Sender Europe 1.

Die sozialistische Regierung hat mit Ex-EADS-Chef Louis Gallois einen eigenen Experten damit beauftragt, Vorschläge zur Wettbewerbsfähigkeit zu erarbeiten. Gallois wird seinen Bericht am 5. November vorlegen. Erst danach will Präsident François Hollande entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Arbeitsmarktreformen ähnlich wie in Deutschland sind bei der Regierung sehr umstritten. Auch der frühere Chef des Autobauers Renault, Louis Schweitzer, erteilte überzogenen Forderungen der Arbeitgeberseite im Journal du Dimanche eine Absage. Solche Reformen hätten in Deutschland zehn Jahre gedauert.

Weitere Themen

Protest bei Wahl: Jeder zweite Sizilianer hat nicht gewählt

Steinbrück soll mit Vorträgen 1,25 Millionen Euro verdient haben

Wegen Sparpolitik: Machtwechsel in Litauen


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...