In den Atom-Verhandlungen mit dem Iran gibt es nach Angaben iranischer Diplomaten und westlicher Sicherheitskreise eine Einigung. „Alle die harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht“, sagte ein iranischer Diplomat am Dienstag am Rande der Verhandlungen in Wien der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben eine Einigung erreicht. Gott schütze unser Volk.“ Ein zweiter iranischer Diplomat bestätigte, dass es eine Übereinkunft gebe. Die EU kündigte eine Sitzung der Außenminister der fünf UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschlands für 10.30 Uhr (MESZ) und eine anschließende Pressekonferenz an.
Die Islamische Republik steht im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms nach Atomwaffen zu streben. Die Teheraner Führung bestreitet dies. Die Einigung dürfte den Weg frei machen für die Aufhebung von Sanktionen im Gegenzug für eine Beschränkung des iranischen Atomprogramms. Der jüngste Entwurf für einen Kompromiss sah laut Insidern Einschränkungen des Atomsprogramms für mehr als zehn Jahre vor. Die Sanktionen sollen langsam auslaufen. Zu den offenen Punkten gehörte Diplomaten zufolge zuletzt noch das 2006 gegen die Islamische Republik verhängte UN-Waffenembargo. Die Regierung in Teheran fordert eine sofortige Aufhebung dieses Verbots.
Der Ölpreis geriet nach der Meldung über die Einigung unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent verbilligte sich um rund 1,6 Prozent auf 56,94 Dollar, US-Öl der Sorte WTI verlor sogar 3,3 Prozent auf 50,48 Dollar. Eine Einigung im Atom-Streit erhöht Börsianern zufolge die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Wiederaufnahme der iranischen Erdöl-Exporte.