Die Konjunkturerwartungen von Finanzexperten für die Schweiz haben sich verschlechtert. Der ZEW-Erwartungsindikator sank in der Juli-Umfrage gegenüber dem Vormonat auf minus 5,4 von plus 0,1 Zählern, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Damit habe sich der allgemeine Konjunkturausblick erstmals seit Februar 2015 wieder eingetrübt. Die aktuelle Lage wurde mit minus 21,6 Punkten leicht besser eingeschätzt als noch im Juni.
32 Prozent der befragten Analysten erwarteten in den kommenden sechs Monaten eine Abwertung des Frankens zum Euro. Von einer Aufwertung gingen 27 Prozent aus. Die Mehrheit der Befragten gehe für die Schweiz im laufenden Jahr von einem Wirtschaftswachstum zwischen 0,5 bis 1,0 Prozent und einer Beschleunigung im kommenden Jahr auf 1,0 bis 1,5 Prozent aus.
Die Schweizer Regierung hatte wegen der schockartigen Franken-Aufwertung ihre Wachstumsprognose für 2015 Mitte Juni leicht auf 0,8 von zuvor 0,9 Prozent gesenkt. Mitte Januar gab die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Kampf gegen die Franken-Aufwertung auf und ließ den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken fallen. Die Kurse von Euro und Dollar sackten darauf stark ab. Ein Euro ist derzeit noch gut 1,04 Franken wert.