Technologie

Apple will Kontostand der Kunden für Werbung nutzen

Apple könnte künftig die Kontoinformationen seiner Kunden zu Werbezwecken nutzen. Der Konzern hat dazu ein Patent für ein Verfahren beantragt, wonach Nutzer nur Werbung für Produkte bekommen, die sie sich auch leisten können. Dazu sollen Werbekunden Informationen über den Kontostand der Nutzer erhalten.
22.07.2015 12:46
Lesezeit: 1 min

Apple hat ein Patent für ein Verfahren beantragt, wonach Nutzer je nach Kontostand personalisierte Werbung sehen. So bekämen Nutzer nur die Produkte zu Gesicht, die sie sich auch leisten können. Dazu bekämen allerdings die Werbekunden Informationen über die Konto-Daten der Nutzer.

Der Patentantrag mit der Nummer 20150199725 beschreibt eine Anwendung, die eine Werbung für ein bestimmtes Produkt nur denjenigen Nutzern einblendet, die sie sich auch leisten können. Überprüft wird das anhand des Prepaid- Kreditkarten- oder Konto- Guthabens.

„Die Auslieferung von Werbung erfolgt so, dass eine Anzeige nur Objekte beinhaltet, deren Preis nicht über dem zur Verfügung stehenden Kredit des Nutzers liegt.“, so die Formulierung im Antrag.

Güter und Dienstleistungen werden demnach  einer Zielgruppe angezeigt, „damit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Nutzer auf die Anzeigen reagieren und die beworbenen Güter und Dienstleistungen erwerben.“ Der Vorteil läge darin, dass Nutzer, die sich ein Produkt oder einen Dienst nicht leisten können, keine entsprechenden Anzeigen eingeblendet bekommen.

Noch ist der Antrag nicht genehmigt, allein die Idee der Verbindung von sensiblen Daten wie Kontoinformationen und Werbung ruft jedoch bei vielen Kunden bereits datenschutzrechtliche Bedenken hervor. Denn durch die Bezahlsysteme wie Apple Pay hat das Unternehmen bereits Einsicht in die sensiblen Kontodaten seiner Nutzer. Wie und in welchem Ausmaß Apple den werbenden Unternehmen Einsicht in diese Kontodaten gewähren will, bleibt unklar. Zu welchen teils unfairen Verteilern dies führen könnte, zeigt ein jüngstes Beispiel von Google: Der Internetriese wurde kritisiert, weil Frauen nur Stellenanzeigen für geringere bezahlte Jobs angezeigt wurden als Männern, weil sie statistisch gesehen nunmal weniger verdienen.

Auch die Verwendung biometrischer Nutzerdaten aus der Apple Watch zu Werbezwecken hat dem Unternehmen jüngst Kritik eingebracht. Die datenschützer warnen, dass Versicherer durch Daten aus Fitness-Apps kranke Menschen durch höhere Beiträge finanziell benachteiligen könnten.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
09.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?

DWN
Panorama
Panorama UN: Europa schlecht auf Kampf gegen künstliche Drogen vorbereitet
09.03.2025

UN-Fachleute warnen vor dem Vormarsch synthetisch hergestellter Substanzen. Sie fordern einen koordinierten internationalen Schutz gegen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ryanair verschiebt Ende der ausgedruckten Bordkarte
09.03.2025

Die Fluggesellschaft Ryanair gibt der ausgedruckten Bordkarte noch eine Gnadenfrist. Passagiere können noch bis Anfang November mit einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Trading lernen: Können Sie mit Tradingkursen den Markt schlagen?
09.03.2025

Anbieter von Tradingkursen versprechen hohe Renditen mit dem kurzfristigen Handel von Wertpapieren. Doch ist das realistisch? Kann jeder...