Weltwirtschaft

Goldpreis fällt auf Fünfeinhalb-Jahres-Tief

Lesezeit: 1 min
24.07.2015 10:30
Der Goldpreis ist am Freitagmorgen um bis zu 1,2 Prozent auf 1077 Dollar je Feinunze gefallen und könnte damit mit einem Minus von mehr als vier Prozent den größten Wochenverlust seit neun Monaten ausweisen. Die Stimmung am Goldmarkt ist pessimistisch, Marktteilnehmer rechneten mit weiteren Kursverlusten.
Goldpreis fällt auf Fünfeinhalb-Jahres-Tief

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Goldpreis ist am Freitag auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren gerutscht. Das Edelmetall verbilligte sich am Vormittag um bis zu 1,2 Prozent auf 1077 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) und könnte mit einem Minus von mehr als vier Prozent den größten Wochenverlust seit neun Monaten ausweisen. Bei dem Ausverkauf am Montag seien wichtige charttechnische Unterstützungen durchbrochen worden, die weitere Verkäufe nach sich gezogen hätten, sagten Händler.

Die Stimmung am Goldmarkt sei pessimistisch, Marktteilnehmer rechneten mit weiteren Kursverlusten. "Das technische Umfeld sieht übel aus, hinzu kommen stärker als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA", sagte Rohstoffexperte Victor Thianpiriya von der ANZ Bank in Singapur. Der Goldpreis müsse erst auf 1040 Dollar fallen, bevor es zu einer Erholung kommen könne. "Das wissen auch die, die gerade verkaufen", ergänzte er. Der Kursrutsch von Montag von 3,3 Prozent hatte viele auf dem falschen Fuß erwischt. Die ungewöhnlich hohen Umsätze und die Dynamik überraschten die Marktteilnehmer. Bislang gibt es unter den Experten keine klare Meinung, wie und warum der Goldpreis derart abgestürzt ist. Händler aus Hongkong und New York beschuldigen sich gegenseitig, die Bewegung mit massenhaften Verkäufen verursacht zu haben. Zudem rückt eine Zinswende in den USA Händlern zufolge immer näher, was die Rohstoffwährung Dollar weiter verteuern dürfte. Eine steigende US-Währung macht Rohstoffe für Investoren außerhalb Amerikas teurer. Zugleich dämpfen höhere Zinsen die Furcht der Anleger vor einer anziehenden Teuerung. Damit verlieren Edelmetalle als Absicherung gegen Inflation an Attraktivität. Auch die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall in Indien und China schwächelt. "Gold hatte schon immer zwei Funktionen: als Krisenwährung und als Rohstoff", sagten die Analysten von Macquarie. "Momentan ist keine der beiden gefragt."

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Grüne wollen Deutschlands wichtigste Energiequelle früher verbieten

Die Grünen intensivieren ihre Klima-Verbotspolitik. Aus der Wirtschaft kommt inzwischen heftiger Gegenwind.

DWN
Finanzen
Finanzen Drohende Bankenkrise: Westliche Notenbanken lancieren Dollar-Notversorgung

Die Notfall-Übernahme der Credit Suisse kann die Nervosität an den Finanzmärkten nicht lindern - im Gegenteil. Große westliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Energiekosten belasten den deutschen Mittelstand

Die hohen Energiepreise belasten den deutschen Mittelstand zunehmend stark. Laut einem EU-Geheimpapier sind die aktuellen Umstände für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Toyota-Patriarch enthüllt: „Schweigende Mehrheit“ lehnt Fokussierung auf E-Autos ab

Der Patriarch des japanischen Autobauers warnt mit Blick auf E-Autos vor Risiken. Er gehöre zur „schweigenden Mehrheit“, welche die...

DWN
Politik
Politik Taiwans Kuomintang sucht Annäherung an China

Die oppositionelle Kuomintag verfolgt einen pragmatischen Kurs gegenüber Peking. Nun besucht erstmals ein ehemaliger Präsident Taiwans...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Türkei stoppt Ausfuhr sanktionierter Waren nach Russland

Nach „ernsten Warnungen“ verbietet die Türkei Exporte sanktionierter Produkte nach Russland.

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse

Kurz vor Öffnung der Börsen steht der Mega-Deal: Die schlingernde Großbank Credit Suisse wird vom größeren Konkurrenten UBS...

DWN
Deutschland
Deutschland Varta kündigt Aktien-Emission und Restrukturierung an

Der schwächelnde Batterie-Hersteller will sich über die Ausgabe zusätzlicher Aktien Luft für Restrukturierungen und Investitionen...