Finanzen

FT: Bafin lässt einen Vorwurf gegen Ex-Deutsche-Bank-Chef fallen

Die Finanzaufsicht Bafin ist angeblich zu dem Ergebnis gekommen, dass Deutsche Bank-Chef Anshu Jain bei der Vernehmung durch die Bundesbank nicht gelogen habe.
25.07.2015 21:13
Lesezeit: 1 min

Im Zinsskandal bei der Deutschen Bank hat die Finanzaufsicht Bafin einem Zeitungsbericht zufolge einen wesentlichen Vorwurf fallen gelassen. Der frühere Co-Vorstandschef Anshu Jain habe bei seiner Vernehmung durch die Bundesbank nicht gelogen, berichtete die "Financial Times" am Samstag unter Berufung auf ein Schreiben von Bafin-Chef Felix Hufeld an die Bank. Alle anderen Vorwürfe gegen Jain würden weiterhin geprüft. Die Bafin und Jain waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Die Deutsche Bank erklärte, sie arbeite weiterhin mit der Aufsicht zusammen, um diese Angelegenheit abzuschließen.

In ihrem Bericht zum Zinsskandal hatte die Bafin schwere Mängel bei den internen Kontrollen beklagt und insbesondere die Rolle von Anshu Jain kritisiert. Jain trat Ende Juni von seinem Amt zurück. Die Bank hat auf den Bafin-Bericht Finanzkreisen zufolge inzwischen reagiert. Der endgültige Abschlussbericht zum Thema Libor-Skandal der Bafin steht noch aus und wird für Herbst erwartet.

Im April hatte sich die Deutsche Bank wegen Zinsmanipulation mit Aufsichtsbehörden in den USA und in Großbritannien auf Zahlung von 2,5 Milliarden Dollar geeinigt. Wegen des Falls wurden mehrere Händler gekündigt. In den Zinsskandal sind Banken weltweit verstrickt. Nach Erkenntnissen der Regulierer haben sich einzelne Händler bei wichtigen Referenzzinsen wie Libor und Euribor abgesprochen, um Handelsgewinne einzustreichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung für Verbraucher: "Fatales Signal"
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...