Finanzen

Schweiz: Nationalbank macht 50 Milliarden Franken Verlust

Die Schweizerische Nationalbank leidet unter der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der Frankenaufwertung. Sie gab am Freitag für die ersten sechs Monate Halbjahr einen Fehlbetrag von 50,1 Milliarden Franken bekannt.
31.07.2015 10:16
Lesezeit: 1 min
Schweiz: Nationalbank macht 50 Milliarden Franken Verlust
Seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im hat der Franken massiv aufgewertet. (Grafik: ariva.de)

Die Aufgabe ihres Euro-Mindestkurses und die darauffolgende Aufwertung des Franken haben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im ersten Halbjahr einen Rekordverlust eingebrockt. Die Notenbank gab am Freitag für die ersten sechs Monate Halbjahr einen Fehlbetrag von 50,1 Milliarden Franken (47,2 Milliarden Euro) bekannt. Die Währungshüter hatten lange einen Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro garantiert. Nach der Abkehr von dieser Politik Mitte Januar wertete der Franken massiv auf. Entsprechend erlitt die SNB auf den in anderen Währungen gehaltenen Anlagen Wechselkursverluste von insgesamt 52,2 Milliarden Franken.

Auch die Goldbestände der Notenbank waren 3,2 Milliarde Franken weniger wert. Kursgewinne auf Aktien, Zinserträge und Dividendenzahlungen dämpften den negativen Einfluss der Währungen und des Edelmetalls auf das Ergebnis etwas. Die Strafzinsen auf Einlagen der Geschäftsbanken bei der SNB spülten 530 Millionen Franken in die Kasse. Die SNB stemmt sich mit diesen Negativ-Zinsen gegen die massiven Geldströme in den Franken und die für die exportorientierte Industrie schädliche Aufwertung der Landeswährung. Einlagen bei der Zentralbank werden aktuell mit einer Gebühr von 0,75 Prozent belastet.

Die SNB-Devisenreserven in Höhe von 516 Milliarden Franken waren Ende Juni zu 42 Prozent in Euro angelegt, 32 Prozent entfielen auf den Dollar. Das Ergebnis der Zentralbank ist überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig und traditionell starken Schwankungen ausgesetzt. Rückschlüsse von Zwischenberichten auf das Jahresergebnis sind nur bedingt möglich. 2014 hatte die SNB einen Gewinn von 38 Milliarden Franken eingefahren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....

DWN
Politik
Politik Erste Wahlumfragen nach Migrationsdebatte: So schneidet die CDU/CSU ab
04.02.2025

Die CDU/CSU ist mit der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag hohes Risiko gefahren. Doch wie macht sich das in der Wählergunst...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall-Street-Analyse: Börsenprofis ziehen Parallelen zum Platzen der Dotcom-Blase
04.02.2025

Das effizientere KI-Modell des chinesischen Start-ups DeepSeek hat vergangene Woche hoch bewertete KI- und Technologieaktien erschüttert....