Unternehmen

Ende des Reichtums: Rohstoff-Schock erreicht Saudi-Arabien

Lesezeit: 1 min
07.08.2015 00:12
Saudi-Arabien will Staatsanleihen im Volumen von 27 Milliarden Dollar begeben. Das Königreich hat aufgrund des Ölpreisverfalls Einnahmeverluste hinzunehmen. Die Rohstoff-Krise erreicht nun auch die reichen OPEC-Länder.
Ende des Reichtums: Rohstoff-Schock erreicht Saudi-Arabien
Quelle: OPEC

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Saudi-Arabien will bis zum Ende des Jahres Staatsanleihen im Volumen von 27 Milliarden Dollar begeben. Die Laufzeiten der geplanten Anleihen betragen fünf, sieben und zehn Jahre. Finanz-Analysten gehen davon aus, dass die Platzierung von saudi-arabischen Anleihen sich bis in das Jahr 2016 durchziehe könnte, berichtet die Financial Times. Inländische Banken mit einer hohen Liquidität sollen ein besonders großes Interesse daran haben, Staatsanleihen zu erwerben. „Das Königreich Saudi-Arabien muss Klarheit darüber schaffen, von wem und wie viel es sich leihen will“, so der Ashmore Group-Direktor John Sfiakanakis. Der Vorstoß Saudi-Arabiens sei ein „signifikanter Schritt für die globale Weltwirtschaft“. Deshalb verlange er von Riad „Transparenz“.

Bereits im Juli wurde erstmals seit 2007 eine Kommunalanleihe im Volumen von vier Milliarden Dollar platziert. Das Königreich greift zu dieser Maßnahme, um dem Ölpreisverfall entgegenzuwirken und die Liquidität des Staatsbudgets zu garantieren. Die meisten der OPEC-Länder brauchen für das Staatsbudget einen Erdölpreis von 100 Dollar per Barrel oder höher. Doch dieser liegt fast durchgehend unter der 50-Dollar-Marke. Am 6. August lag der Ölpreis für die richtungsweisende Sorte Brent bei 49,865 Dollar pro Barrel.

Michael Bernegger erklärt in einer umfassenden Analyse das Problem, welches die Entwicklung für die Weltwirtschaft mit sich bringt. Die Rohstoff-Produzenten geraten unter Druck. Ihre Währungen werden geschwächt. Sie können weniger Investitionen im Ausland tätigen. Vor allem für Deutschland als Export-Nation im Maschinen- und Anlagebau ist dies eine brandgefährliche Entwicklung.

Der Anleihen-Markt Saudi-Arabiens ist relativ unterentwickelt, berichtet Bloomberg. Denn auf dem Markt für Banken-Kredite gibt es ein hohes Volumen an Cash. Mohammed Al-Jadaan, Vorsitzender der Kapitalmarktbehörde in Riad, sagte im Mai, dass Saudi-Arabien seine 752 Milliarden Dollar große Wirtschaft diversifizieren will. Deshalb findet eine Liberalisierung des Kapital- und Anleihenmarkts für Anleger statt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Israel-Konflikt: Führt das Krisentreffen in Israel mit Baerbock und Cameron zur Deeskalation?
17.04.2024

Bei Gesprächen mit israelischen Politikern bemühen sich Annalena Baerbock und David Cameron, einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den...

DWN
Politik
Politik Günstlingswirtschaft und Gefälligkeiten: Stephan Weil in Niedersachsen am Pranger
17.04.2024

In Berlin steht Kai Wegner (CDU) unter Verdacht, seine Geliebte mit einem Senatorenposten bedacht zu haben. Ursula von der Leyen (CDU)...

DWN
Technologie
Technologie Fluch oder Segen? – Was man aus Müll alles machen kann
17.04.2024

Die Welt ist voller Müll. In den Ländern des globalen Südens gibt es teilweise so viel davon, dass Menschen auf Abfallbergen ihr Dasein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzrekorde im März: Nachwehen der Coronahilfen
17.04.2024

Deutsche Unternehmen klagen aktuell viel über die Umstände – und die Unternehmensinsolvenzen sind auch auf Rekordniveau. Ein Grund...

DWN
Politik
Politik Vor G7-Treffen: Baerbock warnt vor Eskalationsspirale im Nahen Osten
17.04.2024

Die Grünen-Politikerin hat vor einem Treffen der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) zu "maximaler Zurückhaltung" aufgerufen in...

DWN
Politik
Politik Die Zukunft der EU als Wirtschaftsstandort: DIHK-Befragung zeigt Stimmungstief
17.04.2024

Wie beurteilen Unternehmen die Lage der Europäischen Union? Eine Befragung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Studie: Immer mehr Menschen heben Geld im Supermarkt ab
17.04.2024

Geldabheben beim Einkaufen wird in den Supermärken immer beliebter. Für Händler könnten die zunehmenden Bargeldauszahlungen jedoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation in Eurozone fällt auf 2,4 Prozent
17.04.2024

Im Herbst 2022 erreichte die Inflation in der Eurozone ein Höchststand von mehr als zehn Prozent, jetzt gibt es den dritten Rückgang der...