Finanzen

Radikaler Konzern-Umbau: Google heißt künftig Alphabet

Lesezeit: 1 min
11.08.2015 11:01
Google hat überraschend einen umfangreichen Konzern-Umbau angekündigt. Die verschiedenen Sparten Internet, Forschung oder Gesundheit werden künftig unter einer Holding namens Alphabet organisiert. Auch Google selbst wird nur eine Tochter sein.
Radikaler Konzern-Umbau: Google heißt künftig Alphabet
Die Google-Aktie schoss nach der Verkündung um sieben Prozent in die Höhe. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aus Google wird Alphabet: Der US-Internetkonzern kündigte überraschend einen umfangreichen Umbau an, um einzelnen Sparten eine größere Unabhängigkeit zu geben. Die neue Gesellschaft werde als Holding organisiert, erklärte Google-Chef Larry Page am Montagabend. Die Web-Aktivitäten würden von den sonstigen Geschäften getrennt. Dabei werde ein „etwas schlankeres“ Google das größte Tochterunternehmen sein. Er selbst werde der Chef von Alphabet, Unternehmens-Präsident werde der Mitbegründer von Google, Sergey Brin.

Die neue Sparte Google wird Sundar Pichai übernehmen, der bislang unter anderem für Apps zuständig ist. Alphabet soll Google als börsennotierte Gesellschaft ablösen, alle Google-Aktien werden in die gleiche Zahl von Alphabet-Anteilsscheinen mit denselben Rechten umgewandelt. Als Finanzchefin von Alphabet und Google werde Ruth Porat weiter agieren, die erst im März von der US-Bank Morgan Stanley zu dem Suchmaschinenbetreiber gekommen war, teilte Google-Gründer Page mit. Im nachbörslichen Handel kletterten die Dividendenpapiere von Google rund sieben Prozent in die Höhe.

Unter Alphabet sollen neben Google unter anderem auch das Forschungslabor X, die Gesundheitssparte Life Sciences und die auf die Erforschung der Langlebigkeit ausgerichtete Abteilung Calico gefasst werden. Der Name sei wegen seiner Bedeutung als „eine Sammlung von Buchstaben, die die Sprache ausmachen“, gewählt worden, „eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit“ und zudem der Kern der Schlagwort-Erstellung bei Googles Suchmaschine. Page wies außerdem darauf hin, dass „alpha-bet“ im Englischen auch „Wette auf Alpha“ bedeuten könnte, ein Maß für eine Rendite, die höher ausfällt als ein Vergleichswert. „Danach streben wir!“, schrieb er in einem Blogeintrag mit dem Titel „G is for Google“.

Der Umbau soll im Laufe des Jahres vollzogen werden. Die Aktien sollen weiter unter GOOGL und GOOG an der Nasdaq gehandelt werden.

Google war zuletzt dank eines erfolgreichen Anzeigengeschäfts rasant gewachsen. Der 1998 gegründete Internetgigant wies für das zweite Geschäftsquartal ein überraschend kräftiges Umsatzplus von elf Prozent auf 17,73 Milliarden Dollar aus. Der Nettogewinn stieg sogar um 17 Prozent auf 3,93 Milliarden Dollar.

Google ist schon lange mehr als eine Internet-Suchmaschine. Der Konzern aus dem Silicon Valley stellt mit der Nexus-Reihe Tablets her, hat das weit verbreitete Android-Betriebssystem für mobile Geräte herausgebracht und bietet mit Wallet ein Online-Bezahlsystem an. Zusammen mit anderen Partnern arbeitet Google an einem selbstfahrenden Auto, und es laufen Projekte mit Heißluftballons, die an entlegenen Orten der Erde für einen Internetzugang sorgen sollen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - es fällt schwer, in deutschen Großstädten beim Angebot der Essenskuriere den Überblick zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...