Politik

IWF: Frankreichs Wirtschaft in Gefahr

Die französische Wirtschaft droht hinter die spanische und italienische zurückzufallen. Davor warnt der internationale Währungsfond (IWF) und fordert tief greifende Reformen von Präsident Hollandes Regierung.
06.11.2012 11:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Geldschwemme: Fed pumpt weitere Milliarden in den Markt

Der internationale Währungsfond (IWF) sieht die wirtschaftliche Lage Frankreichs in Gefahr. Das Land könnte hinter Spanien und Italien zurückfallen, warnt die Institution in ihrem jährlichen Länderüberblick (hier). „Die Wachstumsperspektiven für Frankreich bleiben aufgrund der schlechten Wettbewerbsfähigkeit schwach“, heißt es in dem Bericht. Der IWF empfiehlt deshalb, die Arbeitskosten durch Reformen zu senken. Das französische Gewerkschaftssystem, die hohen Abgaben für die Sozialsysteme und unflexible Arbeitsverhältnisse müssten reformiert werden, mahnt die Organisation aus Washington. Auch die zuletzt eingeführte Reichensteuer verschlechtere die Wettbewerbsbedingungen Frankreichs.

Frankreich müsse angesichts eines niedrigen Wirtschaftswachstums (2012: 0,1 Prozent und 2013: 0,4 Prozent) vorsichtig seinen Haushalt konsolidieren, so dass Anreize für Innovationen und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Dies gelte insbesondere auch für die gesamte EU. Der frühere Chef des Rüstungskonzerns EADS, Louis Gallois, schloss sich den Forderungen des IWF an. Er empfiehlt die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung in den nächsten zwei Jahren um 30 Milliarden zu kürzen. Außerdem schlägt er eine Erhöhung der Konsumsteuern, eine Senkung der öffentlichen Ausgaben und weniger Bürokratie bei Unternehmensgründungen vor.

Weitere Themen

Probleme in Frankreich werden zur Gefahr für den deutschen Mittelstand

EU droht Schottland: Nationale Unabhängigkeit ist nicht zeitgemäß

Schuldenkrise: Japanische Stadt verkauft ihren Namen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie ChatGPT-5: So verwenden Sie das neue ChatGPT-Modell
08.08.2025

Open AI erlaubt erstmals tiefe Einblicke in die Denkweise von ChatGPT. Wer die neue Erweiterung nutzt, kontrolliert nicht nur Daten –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kreditprogramme für den Mittelstand: Neue KfW-Digitalförderung für KMU, Kritik an „Made for Germany“
08.08.2025

Zwei neue KfW-Kreditprogramme unterstützen KMU seit Juli gezielt bei Digitalisierung und Innovation. Unterdessen sorgt die fehlende...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt "Aufstehen, hingehen, machen": Thomas Hintsche verkauft seit 30 Jahren gegrillte Würstchen auf dem Markt
08.08.2025

Seit 30 Jahren verkauft Thomas Hintsche Bratwurst, Steak, Buletten und mehr auf dem Markt. Seine Grillskills hat er perfektioniert, kennt...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis bleibt stabil: USA verhängen Zölle auf Goldimporte – Schweiz im Fokus
08.08.2025

US-Zölle auf Goldimporte versetzen den Markt in Aufruhr. Besonders die Schweiz könnte hart getroffen werden. Während der Goldpreis in...

DWN
Finanzen
Finanzen Munich Re-Aktie fällt: Rückversicherer spürt Preisdruck trotz Rekordgewinn
08.08.2025

Die Munich Re-Aktie erlebt nach einem Rekordgewinn überraschend Gegenwind. Trotz starker Halbjahreszahlen dämpfen sinkende Preise und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verhandeln lernen: Mit Strategie zum Erfolg – jeder kann es mit den richtigen Methoden
08.08.2025

Erfolgreich verhandeln kann jeder – mit den richtigen Methoden. Erfahren Sie, wie Sie mit Strategie, Künstlicher Intelligenz und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bechtle-Aktie hebt ab: Starker Quartalsverlauf beflügelt Anleger
08.08.2025

Die Bechtle-Aktie überrascht Anleger im Börsenhandel am Freitag mit einem kräftigen Kurssprung. Nach Monaten der Flaute deutet vieles...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo: Auftragsmangel hemmt deutsche Wirtschaft weiterhin
08.08.2025

Das Ifo-Institut meldet: Der Auftragsmangel bleibt eine Bremse für die deutsche Wirtschaft. Trotz vereinzelter Lichtblicke in einigen...