Finanzen

G20: Bei Wachstumsförderung nicht nur auf billiges Geld setzen

Lesezeit: 1 min
05.09.2015 18:49
Die G20-Industrie- und Schwellenländer haben angesichts der aktuellen Niedrigzinsen in den USA und im Euro-Raum davor gewarnt, bei der Wachstumsförderung zu sehr auf die Geldpolitik zu setzen. Diese allein könne nicht für ausgewogenes Wachstum sorgen, hieß es im Abschlusskommunique eines G20-Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs an Samstag in Ankara. Vielmehr müsse auch die Wirtschafts- und Strukturpolitik dazu ihren Beitrag leisten.
G20: Bei Wachstumsförderung nicht nur auf billiges Geld setzen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In der Abschlusserklärung fassten die G20 das Ende der Niedrigzinspolitik ins Auge, das sich momentan in den USA anbahnt. "Wir nehmen zur Kenntnis, dass im Einklang mit einer Aufhellung der Wirtschaftsaussichten eine Straffung der Geldpolitik in einigen Industrieländern wahrscheinlicher wird." Bei dieser absehbare Straffung wird ein sorgfältiges Vorgehen zusammen mit klarer Kommunikation gefordert und angekündigt.

Ohne China konkret zu nennen, bekennen sich die G20 zu einer marktorientierten Wechselkurspolitik und -flexibilität. Ziel müsse sein, dass die Wechselkurse sich im Einklang mit den zugrundeliegenden ökonomischen Fundamentalentwicklung in den jeweiligen Währungsräumen entwickeln. Verhindert werden sollten damit anhaltende Wechselkurs-Verzerrungen. "Wir werden uns einem Abwertungswettlauf ebenso enthalten wie jeder Form von Protektionismus", heißt es im Kommunique.

Zur weltwirtschaftlichen Entwicklung äußerten sich die G20 insgesamt enttäuscht: "Das globale Wachstum bleibt hinter den Erwartungen zurück." Daran ändere auch das Anziehen der Wirtschaft in einigen Ländern nichts. Man werde alles tun, um die Weltwirtschaft auf Kurs zu halten und sei zuversichtlich, dass sich die Erholung beschleunigen werde. Zugleich werde man alles tun, um negative Übersprungeffekte wirtschaftlicher und geldpolitischer Entscheidungen zu verhindern. Dazu sei eine klare Kommunikation erforderlich.

Die G20 bekannte sich zu ihrer Wachstumsstrategie, in der sie über stärkere Investitionen die Weltwirtschaft auf einen um zwei Prozent höheren Wachstumspfad führen will. Auf diesem Wege sei man bereits ein Stück vorangekommen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Die EU will ultimativ alle Häuser ruinieren
03.06.2023

Mit immer strengeren Vorschriften treibt die EU das Dämmen der Häuser voran. Selbst Strafen wie Wohn-Verbote werden diskutiert, damit die...

DWN
Finanzen
Finanzen Künstliche Intelligenz überrollt Value-Investoren
03.06.2023

Nach einem sehr positiven Jahr 2022 werden Value-Investoren nun überrollt. Der Hype um Künstliche Intelligenz hat eine gewaltige...

DWN
Finanzen
Finanzen Fed setzt Quantitative Straffung unerbittlich fort
03.06.2023

Die Fed baut ihre Bilanz seit zehn Wochen immer weiter ab, die Banken-Hilfen laufen aus. Hoffnungen auf eine Rückkehr zur lockeren...

DWN
Politik
Politik Frankreich kann weitere Herabstufung vorerst vermeiden
03.06.2023

Präsident Macron kann aufatmen. S&P Global hat auf eine Herabstufung Frankreichs verzichtet. Doch der Ausblick bleibt negativ, denn die...

DWN
Finanzen
Finanzen Amerikas Bankenkrise, Teil 1: Individuelle Fehlentscheidungen oder eine strukturelle Krise?
03.06.2023

DWN-Finanzexperte Michael Bernegger beschreibt, welche strukturellen Gründe hinter der Bankenkrise in den USA stehen - und warum diese...

DWN
Immobilien
Immobilien Europas Immobilienmarkt droht weiteres Ungemach
03.06.2023

Die Immobilienunternehmen in Europa haben bereits historische Wertverluste hinnehmen müssen, doch wegen der steigenden Kreditkosten drohen...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Deutschland kämpft in Brüssel für Migranten
03.06.2023

Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass minderjährige Migranten und ihre Familien ohne Asyl-Prüfung an den EU-Außengrenzen in...