Finanzen

Großdemo in Republik Moldau nach milliardenschwerem Bankenskandal

Der Zorn über einen gigantischen Banken-Betrug hat in der Republik Moldau so viele Demonstranten auf die Straße gebracht wie nie zuvor in der Geschichte des südosteuropäischen Landes. Nach Angaben der Polizei schlossen sich bis zu 40.000 Menschen der Kundgebung in der Hauptstadt Chisinau an, die Organisatoren sprachen von bis zu 120.000 Demonstranten.
06.09.2015 17:18
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Demonstranten kamen aus allen Teilen der verarmten ehemaligen Sowjetrepublik, die weniger als vier Millionen Einwohner zählt. Vor dem Hauptgebäude der Regierung forderten die Menschen Neuwahlen sowie den Rücktritt von Präsident Nicolae Timofti und skandierten: "Bring die Milliarde zurück".

Im moldawischen Finanzsystem ist eine Milliarde Dollar versickert. Das entspricht ungefähr einem Achtel der Wirtschaftskraft des Landes. Die Unterschlagung schickte die Landeswährung Leu auf Talfahrt, trieb die Inflation in die Höhe und senkte den ohnehin niedrigen Lebensstandard der Moldawier weiter. Der Skandal wirft ein Schlaglicht auf die weit verbreitete Korruption und den Einfluss extrem reicher Oligarchen. Sie haben die wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt, unter sich aufgeteilt.

Gegen diese Wirtschaftsmagnaten richtete sich auch der Zorn der meisten Demonstranten, doch auch die pro-europäische Regierung des erst im Juli angetretenen Ministerpräsidenten Valeriu Strelet geriet in die Kritik. Allerdings schwenkten viele Demonstranten europäische Flaggen, um zu zeigen, dass sie nicht gegen den Europa-Kurs der Regierung sind. Die Organisatoren drohten damit, die Massenproteste solange fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt seien. Strelet trat am Sonntag schließlich vor das Regierungsgebäude und erklärte, er werde die Forderungen prüfen.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...