Politik

Börsen-Aufsicht verschärft: China wappnet sich für neue Crashs

Lesezeit: 1 min
07.09.2015 12:22
China will bei enormen Kursschwankungen den Aktienhandel stoppen. Die Börsenaufsicht CSRC will damit einen möglichen Börsencrash verhindern. Die Börsen in China sind seit Mitte Juni um etwa 40 Prozent eingebrochen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Chinas Regulierer wollen mit einer verschärften Aufsicht einen Börsencrash wie im Sommer künftig verhindern. Bei erheblichen Kursschwankungen soll ein System den Aktien-Handel stoppen können, wie die Aufsichtsbehörde CSRC in der Nacht zum Montag bekanntgab. Wenn es zu abnormalen Marktbewegungen komme, könne die Regierung nicht untätig bleiben. In der Mitteilung hieß es zudem, die Märkte seien stabiler als zuletzt. Die Börsen in China sind seit Mitte Juni um etwa 40 Prozent eingebrochen. Wegen der Turbulenzen hat die Regierung in Peking eine ganze Reihe von Gegenmaßnahmen ergriffen. Diese greifen nach Einschätzung der staatlichen Planungskommission NDRC bereits.

Chinas Wirtschaft sei in der Lage, das staatliche Wachstumsziel zu erreichen, teilte die NDRC mit. In der ersten Jahreshälfte wurde es mit sieben Prozent punktgenau eingehalten - doch ist dies zugleich das geringste Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem Schwellenland seit einem viertel Jahrhundert.

Dass die offiziell verkündeten Wachstumszahlen nicht in Stein gemeißelt sind, zeigte die jüngste Revision der Vorjahreszahl: Statt 7,4 Prozent legte das BIP 2014 nur um 7,3 Prozent zu, wie das Nationale Statistikamt bekanntgab. Der Dienstleistungssektor sei nicht so stark gewachsen wie ursprünglich mitgeteilt.

Die Anleger reagierten verunsichert auf die Revision der wichtigen Wachstumszahl: Abschläge an der Börse in Shanghai drückten am Montag nach einer Feiertagspause auch die Märkte in den umliegenden Staaten ins Minus. Zum Ankurbeln der Wirtschaft beschloss die Planungskommission, weitere 77 Milliarden Yuan (rund 10,8 Milliarden Euro) in den Bau von Straßen und Brücken zu pumpen. Als Reaktion auf die Börsenturbulenzen hatte China am 11. August den Wert des Yuan überraschend um fast zwei Prozent gesenkt.

Danach intervenierte die Regierung verstärkt im Handel, um die Währung zu stabilisieren. Dabei musste der Staat mit den weltweit größten Währungsreserven tief in seine Schatztruhe greifen. Sie leerte sich im August im Rekordtempo, wie jüngste Statistiken zeigen: Die Währungsreserven schrumpften um 93,9 Milliarden auf 3,557 Billionen Dollar.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Elektrifizierung: Wind und Solar boomen, doch Kohle bleibt der weltweit bedeutendste Energieträger
23.11.2024

Der Ausbau emissionsfreier Energieerzeugungskapazitäten schreitet in Rekordtempo voran. Doch auch die Nutzung von Kohle zur Stromerzeugung...

DWN
Panorama
Panorama Plastikmüll bekämpfen: UN-Abkommen soll globale Umweltverschmutzung eindämmen
23.11.2024

Plastikmüll ist eine wachsende Gefahr für Umwelt und Meere. Forschende aus den USA zeigen, wie vier Maßnahmen den falsch entsorgten...

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Maßnahmen führen zur Ausrottung eines Grippe-Stamms: Umstellung auf Dreifach-Impfstoff
23.11.2024

Die Grippeschutzimpfung hat sich für die aktuelle Saison verändert: Statt eines Vierfach-Impfstoffs wird nun ein Dreifach-Impfstoff...

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung vor Engpässen: DRV fordert Maßnahmen zur Stabilisierung
23.11.2024

Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einer möglichen Finanzierungslücke bis 2027. Trotz stabiler Einnahmen erfordert die Rentenkasse...