Technologie

Carsten Maschmeyer als Untergangs-Prophet für die FinTechs

Viele Start-Ups bedienen den neuen Trend, Bankgeschäfte online abzuwickeln. Sie erfreuen sich hoher Bewertungen. Als Prophet hat sich auch der ehemalige AWD-Chef Carsten Maschmeyer unter die Goldgräber gemischt.
22.09.2015 00:50
Lesezeit: 1 min

Immer mehr junge Online-Unternehmen greifen mit ihren Angeboten Banken und Versicherungen an. Fintechs heißen die Herausforderer, die digitale Bankgeschäfte aller Art und andere Anwendungen anbieten. Doch auch beim Thema Transparenz beanspruchen sie für sich, der klassischen Finanzbranche voraus zu sein. Die Werbebotschaften suggerieren Einfachheit und Kundenorientierung. Fintechs zeichnen sich durch eine direkte Sprache in ihren Marketingbotschaften aus.

Wie es in der Praxis beim Thema Transparenz um die Jungunternehmen bestellt ist, hat kürzlich das „Institut für Transparenz“ (ITA) untersucht und dabei 18 erfolgreiche deutsche Fintechs aus dem Bereich Versicherung und deren Internetseiten auf den Prüfstand gestellt. Die Tester vergaben gleich sechsmal die Bestnote: Neben Community Life, Friendsurance, Knip, Schutzklick und Treefin gehört auch das Finanztechnologieunternehmen Clark dazu. Zu den Eigentümern des ITA zählt im Übrigen das Fintech Finleap, das an Clark als Partner beteiligt ist.

So gut die Bewertungen auch sein mögen, nicht alle der derzeit in Deutschland registrierten rund 200 Fintech Start-ups werden die nächsten Jahre überleben. Dies dürfte spätestens nach dem Platzen der New Economy-Blase allen bewusst sein.

Der ehemalige AWD-Chef Carsten Maschmeyer, der selbst Anteile am Fintech barzahlen.de hält, geht davon aus, dass nur rund 10 Prozent der Firmen überleben werden. Dass in Deutschland öfter über das Scheitern als über Erfolgskonzepte gesprochen wird, zeigen nicht zuletzt die Ausfälle der vergangenen Jahre.

Beim neuen Bezahlverfahren ist beispielsweise längst Ernüchterung eingetreten. Experten zufolge hätten bisher gut 40 Firmen versucht PayPal zu kopieren, allerdings bietet der Markt in diesem Segment maximal Platz für drei Anbieter. Somit klingt Maschmeyers „Überlebensquote“ in Höhe von 10 Prozent mehr als optimistisch.

***

In Kooperation mit PLATOW Medien. Seit 70 Jahren steht der Name PLATOW für unabhängige Berichte und Exklusivrecherchen aus Wirtschaft, Kapitalmarkt und Politik. Der PLATOW Brief liefert Ihnen 3x pro Woche auf je 4 Seiten aktuelle Hintergrundinformationen aus der Finanzwelt, Analysen zu den internationalen Kapitalmärkten, zur Konjunktur und zu Zinsen. Für ein 4-wöchiges Probeabonnement können Sie sich hier anmelden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...