Politik

Weniger neue Jobs: US-Wirtschaft kommt nicht auf die Beine

In den USA wurden im September viel weniger neue Jobs geschaffen als erwartet. Zugleich blieben die Durchschnittslöhne flach. Die neuen, unerfreulichen Zahlen könnten die US-Notenbank dazu veranlassen, die Zins-Wende weiter zu verschieben.
02.10.2015 14:55
Lesezeit: 1 min

Die US-Wirtschaft hat im September überraschend wenige Jobs geschaffen. Die am Finanzmarkt mit Spannung erwartete Zahl der neuen Stellen stieg nur um 142.000, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 203.000 neuen Jobs gerechnet. Zudem waren im August deutlicher weniger Jobs entstanden als ursprünglich angenommen. Die getrennt ermittelte Arbeitslosenquote verharrte bei 5,1 Prozent. Die US-Notenbank (Fed) will vor der ersten Zinserhöhung seit fast zehn Jahren Fortschritte am Jobmarkt sehen. Die Notenbanker um Fed-Chefin Janet Yellen hatten zuletzt die Zinswende für dieses Jahr in Aussicht gestellt.

Die Gründe für das überraschend schlechte Abscheiden dürften in der Krise der Weltwirtschaft liegen, die sich nach dem Verfall der Rohstoffpreise nun langsam auf die westlichen Märkte auszuwirken beginnt.

Auch die Russland-Sanktionen waren wohl eher ein Schuss ins Knie. Denn die US-Wirtschaft hat, abgesehen von der Rüstungsindustrie, von den Sanktionen nicht profitiert - im Gegenteil, wie die offiziellen Zahlen belegen: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2015 lag das Volumen bei 10,56 Milliarden Dollar. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es noch 14,88 Milliarden Dollar gewesen. Das ist ein Rückgang von 29 Prozent. Der Absturz ist nachhaltig: Schon in den Vorjahren gab es Rückgang um 12,1 Prozent. 2013 lag das Handelsvolumen zwischen den USA und Russland bei 26,96 Milliarden Dollar, 2014 waren es nur noch 23,69 Milliarden Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Zinssenkung: Drückt Fed-Chef Powell den Notrufknopf?
21.04.2025

Das Risiko, dass im Finanzsystem etwas ausbrennt, wächst zunehmend. Sollte dies eintreten, könnte die US-Notenbank gezwungen sein, eine...

DWN
Panorama
Panorama Vererbter Reichtum: Der jüngste Milliardär der Welt ist ein 19-jähriger Deutscher
21.04.2025

In der Regel dauert es viele Jahre, oft Jahrzehnte, bis Menschen ein Milliardenvermögen aufbauen – meist durch harte Arbeit,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalbeschaffung: So erkennen Sie Lügen im Vorstellungsgespräch
21.04.2025

Fast jeder vierte Bewerber schummelt im Lebenslauf oder beim Vorstellungsgespräch – die Dunkelziffer könnte noch höher sein....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU investiert Milliarden in eigene KI-Gigafabriken: Brüssel will Abhängigkeit von US-Datenmonopolen beenden
21.04.2025

Die Europäische Kommission plant eine industriepolitische Offensive von historischer Dimension: Mit bis zu 20 Milliarden Euro sollen...

DWN
Politik
Politik Tech-Milliardäre planen libertäre Parallelstadt – und haben Grönland im Visier
21.04.2025

US-Tech-Milliardäre planen eine eigene Stadt – mit Grönland als möglichem Standort. Hinter dem Projekt stehen Namen wie Peter Thiel...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Lohntransparenz: geheimes Gehalt - das letzte große Tabu?
21.04.2025

Ein dänischer Berater teilt sein Gehalt auf LinkedIn – und löst eine Welle an Reaktionen aus. Warum bleibt das Thema Gehalt in Europa...

DWN
Panorama
Panorama Die bestbezahlten Bank-CEOs in Europa: Auf der Liste steht ein Deutscher
21.04.2025

Im Jahr 2024 war Sergio Ermotti, CEO von UBS, der bestbezahlte Bank-CEO Europas mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro. Auf der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...