Politik

Streiks in Europa: Auch Deutschland will mitmachen

Am 14. November wird in vielen europäischen Staaten gestreikt. So sind in Spanien und Portugal Generalstreiks geplant. In Griechenland und Italien soll für mehrere Stunden die Arbeit niedergelegt werden. Auch in Deutschland wollen sich die Gewerkschaften hier und da beteiligen.
13.11.2012 02:44
Lesezeit: 1 min

Aktuell: EU bereitet nächste Griechen-Rettung vor

Im Rahmen des europäischen Aktionstages gegen die Sparpolitik der EU am 14. November soll auch in Deutschland demonstriert werden. In mehreren Städten sind Aktionen vorgesehen. So organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine Solidaritätsveranstaltung in Berlin. Unter dem Slogan „Für Arbeit und Solidarität – Nein zur sozialen Spaltung von Europa!“ ruft der Verband dort zum Aktionstag gegen soziale Demontage in Europa auf. Auch in Bremen, Hamburg, Stuttgart und Wiesbaden soll es Kundgebungen geben.

„Wir brauchen endlich einen politischen Diskurs, wie Europa auszusehen hat“, sagte Dieter Pienkny, Pressesprecher des DGB, den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Im Moment liege das Augenmerk auf dem Ökonomischen. Europa müsse auch eine soziale Seite haben. „Wir fordern deshalb mehr soziale Standards, eine Verbesserung der Streikrechte und den Ausbau der sozialen Sicherungssysteme“, ergänzte Pienkny.

Auch in vielen anderen Staaten Europas gehen die Menschen auf die Straßen, um für ein sozialeres Europa zu demonstrieren. Spanien und Portugal steht ein Generalstreik bevor, in Italien soll für vier Stunden die Arbeit niedergelegt werden. Griechenland tritt für drei Stunden in den Ausstand und in vielen weiteren EU-Staaten sind Großaktionen geplant.

Der Europäische Gewerkschaftsbund (ETUC) organisiert die Streiks in Europa. Der Verband verurteilt die Sparmaßnahmen der EU, die Europa in eine Rezession stürzen würden. Lohnkürzungen und Einschnitte in die sozialen Sicherungssysteme seien ein Angriff auf das europäische Sozialmodell und sie erhöhen die Ungleichheit und die soziale Ungerechtigkeit. „Mit den Streiks wollen wir vor allem Solidarität für die von den Sparmaßnahmen gebeutelten Länder zeigen“, so Emanuela Bonacina vom ETUC zu den Deutschen Wirtschafts Nachrichten.

Auch in Frankreich, England, Polen, Österreich, den Niederlanden und in den Skandinavischen Ländern soll es Aktionen geben. Die Gewerkschaften hatten bereits im Oktober den Generalstreik am 14. November angekündigt (mehr hier).

Weitere Themen

Zu viel Betrug: Brüssel straft österreichische Bauern ab

Keine Halbnackten mehr: Aus für Bunga-Bunga im italienischen Staats-TV

Griechenland: Parlaments-Angestellte attackieren Parlamentarier

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik NATO: Geringeres Plus bei Verteidigungsausgaben
01.09.2025

Die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten steigen weiter, doch das Tempo verlangsamt sich. Während Europa und Kanada aufholen wollen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Pharma-Aktien: Sollten Anleger in der schwachen Phase einsteigen?
01.09.2025

Pharma-Aktien haben 2025 ein schwaches Jahr hinter sich – trotz steigender Medikamentennachfrage und solider Quartalszahlen. Politische...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: KI-Blase, Goldpreis bei 4.000 Dollar und die Schwäche des Septembers
01.09.2025

September gilt historisch als der schwächste Monat für Aktien – doch Analysten sehen Chancen. Während OpenAI-Chef Sam Altman vor einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalfonds erhöhen Druck im Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie
01.09.2025

Der Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie eskaliert: Vorstand und Fonds drängen auf Annahme des Übernahmeangebots, während...

DWN
Politik
Politik Flugzeug mit Ursula von der Leyen betroffen von GPS-Störung
01.09.2025

Ein ungewöhnlicher Zwischenfall sorgt für Aufsehen: Ein Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord gerät ins Visier einer mutmaßlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Berufungsgericht: Trump-Zölle sind illegal
01.09.2025

Das US-Berufungsgericht hat Trumps Strafzölle für ungesetzlich erklärt – doch vorerst bleiben sie in Kraft. Nun entscheidet der...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Innovation zur Verstaatlichung: Wo die Intel-Aktie gescheitert ist
01.09.2025

Intel galt einst als Inbegriff amerikanischer Technologieführung. Doch Milliardenverluste, strategische Fehltritte und politische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehrheit der Beschäftigten gegen längere Arbeitszeiten
01.09.2025

Viele Beschäftigte lehnen längere Arbeitszeiten klar ab – trotz politischer Forderungen und wirtschaftlicher Argumente. Eine aktuelle...