Politik

EU will in der Türkei Offshore-Flüchtlingslager errichten

Die EU will einem internen Papier zufolge in der Türkei Offshore-Flüchtlingslager finanzieren. Die Flüchtlingsströme in Richtung Europa sollen somit aufgehalten werden.
14.10.2015 23:28
Lesezeit: 1 min

Die EU hält an ihrem Plan fest, wonach Offshore-Flüchtlingszentren in der Türkei gebaut werden sollen, um einen Zustrom nach Europa zu verhindern. Einem internen EU-Papier zufolge wolle der Europäische Rat erkunden, welche Möglichkeiten es für die Entwicklung sicherer und nachhaltiger Aufnahmekapazitäten in der betroffenen Region gebe, berichtet der EU Observer. Die EU sei bereit, die Türkei in dieser Frage politisch und finanziell zu unterstützen. EU-Kommissar Günther Oettinger sagte am Montag: „Wir brauchen die Türkei (...). Ohne die Türkei ist eine Bewältigung der Flüchtlingsströme kaum vorstellbar.“

Unter anderem soll die Türkei Migranten registrieren, die Grenzüberwachung intensivieren und jene Flüchtlinge zurücknehmen, die ohne Chance auf ein Asyl in der EU sind.

Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am kommenden Sonntag die Türkei besuchen. In der Hauptstadt Ankara stehen unter anderem Treffen mit Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu auf dem Programm. Als Themen nannte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag den Konflikt in Syrien, die Flüchtlingskrise und den Kampf gegen Terrorismus.

Die EU hat bereits mit Erdoğan erfolglos verhandelt, den Flüchtlingsstrom in Richtung Europa schon in der Türkei zu stoppen. Dazu wollte die EU künftig mit Ankara enger zusammenarbeiten. Die EU hat Milliarden-Zahlungen aus europäischen Steuergeldern angeboten, damit die Türkei die Flüchtlinge nicht in die EU-Staaten schickt. Er hingegen fordert die Zustimmung der EU zu seinem Militäreinsatz gegen die PKK.

Es ist anzunehmen, dass ein Großteil des Geldes, das von der EU wie immer als „Hilfsmaßnahme“ deklariert werden wird, in dunklen Kanälen versickert. Ähnlich ist es bei den meisten EU-Zahlungen an Rumänien und Bulgarien gewesen. Es gibt so gut wie keine Kontrolle über die Gelder.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Arbeitsmarkt: Top-Berufe, die es vor 20 Jahren noch nicht gab
31.03.2025

Eine Studie von LinkedIn zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) neue Jobs und Fähigkeiten schafft, Karrieren und Arbeitswelt verändert:...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Kurs knickt nach Orcel-Aussage deutlich ein
31.03.2025

Die Commerzbank-Aktie muss nach einer starken Rallye einen Rückschlag hinnehmen. Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor einen möglichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU vor Herausforderungen: Handelskriege könnten die Wirtschaft belasten – der Ausweg heißt Binnenmarkt
31.03.2025

Die protektionistischen Maßnahmen der USA und mögliche Handelskonflikte belasten die EU-Wirtschaft. Experten wie Mario Draghi fordern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betonblock: Lego verklagt Hersteller von Anti-Terror-Betonklötzen
31.03.2025

Lego verklagt das niederländische Unternehmen Betonblock. Die Anti-Terror-Blöcke des Herstellers erinnerten zu sehr an die...

DWN
Technologie
Technologie Neue EU-Vorschriften: Plug-in-Hybriden drohen deutlich höhere CO2-Emissionen
31.03.2025

Mit der Einführung neuer, verschärfter Emissionsmessungen für Plug-in-Hybride (PHEVs) wird die Umweltbilanz dieser Fahrzeuge erheblich...

DWN
Politik
Politik Marine Le Pen wegen Veruntreuung zu Fußfesseln verurteilt - FN-Chef Bardella: "Hinrichtung der französischen Demokratie"
31.03.2025

Marine Le Pen wurde in Paris wegen der mutmaßlichen Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament schuldig gesprochen - das...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerk mit Speicher: Für wen sich die Investition wirklich lohnt
31.03.2025

Balkonkraftwerk mit Speicher: eigenen Strom gewinnen, speichern und so Geld sparen. Doch so einfach ist es leider nicht, zumindest nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Der Handelskrieg gefährdet die US-Ausnahmestellung
31.03.2025

Da Investitionen nach neuen Möglichkeiten abseits der zuletzt florierenden US-Finanzmärkte suchen, wird an der Wall Street diskutiert, ob...