Hollywood steigt in den VW-Skandal ein: Leonardo DiCaprios Produktionsfirma Appian Way wird laut Bloomberg die Affäre gemeinsam mit Paramount verfilmen. Das verheißt in de Regel nichts Gutes: Leonardo DiCaprio hatte mit „Wolf of Wall Street“ ein ziemlich unvorteilhaftes Bild der Wall Street-Banker und ihrer Gier entworfen. In der Regel prägen Hollywood-Filme die öffentliche Wahrnehmung von Wirtschaftsskandalen nachhaltiger als ausgefeilte Analysen in der Wirtschaftspresse. Ob diCaprio die Rolle des ehemaligen Konzern-Chefs Martin Winterkorn übernimmt, ist noch nicht bekannt.
Hollywood arbeitet traditionell gut mit der Regierung in Washington zusammen. Eine eben von der New York Times veröffentlichte Liste mit den größten Wahlkampf-Spendern weist auch einige Größen der Unterhaltungsbranche als Spender aus. DiCaprio engagiert sich seit längerem für den Umweltschutz. Der ökologische Umbau der Welt dürfte auch eine wichtige Agenda der Finanzindustrie werden: Erst vor wenigen Tagen hatte der Gouverneur der Bank of England, Mark Carney, durch die Blume eine globale Energiewende angekündigt. Diese könnte, von den Regulatoren erzwungen, zu massiven Verlusten bei traditionellen Energie-Investments führen.
Ökologische und kritische Themen scheinen einem gewissen Zeitgeist zu entsprechen: Lions Gate Entertainment wird, wie Bloomberg berichtet, im kommenden Jahre den „Deepwater Horizon“-Skandal über die Ölpest im Golf von Mexiko in die Kinos bringen. Paramount arbeitet an der Verfilmung des Buchs „The Big Short“ von Michael Lewis über die skrupellosen Machenschaften der Investment-Banken im Subprime-Skandal.