Politik

Es wird ernst: Erstmals Strafgebühr auf Guthaben für Klein-Sparer

Lesezeit: 1 min
16.10.2015 22:52
In der Schweiz hat erstmals eine Bank Strafgebühren (Negativzinsen) für kleine Sparguthaben eingeführt. Dies ist ein Novum, weil die Banken bisher behauptet hatten, eine solche Gebühr sei für Kleinsparer nicht vorgesehen. Die logische Folge wäre ein Bargeld-Verbot, um die Gebühr auch durchzusetzen. Man kann davon ausgehen, dass der Fall in der Schweiz ein Testlauf ist.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Alternative Bank Schweiz (ABS) führt im kommenden Jahr eine Strafgebühr für die Privatkunden ein. Dies sei nötig, weil das Institut wegen seiner strengen Investitionskriterien einen großen Barbetrag bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) halte, erklärte eine Sprecherin am Freitag. Medienberichten zufolge ist die ABS damit die erste Bank des Landes, die auch für kleinere Anleger diesen Schritt vollzieht. Die SNB hatte im Januar Negativzinsen auf Einlagen von Banken eingeführt, um den Zustrom von ausländischen Geldern in den Franken zu bremsen. Eine ganze Reihe von Geldhäusern haben die Gebühren an wohlhabendere Kunden weitergereicht.

Wie die Bank ihren Kunden in einem Brief mitteilte, gilt die Strafgebühr ab dem 1. Januar 2016. Die Gebühr beträgt auf allen Alltagskonten für den privaten Zahlungsverkehr 0,125 Prozent. Bei Einlagen von 100.000 Franken werden 0,75 Prozent fällig. Vereine müssen die Gebühr ab 500.000 Franken zahlen, Unternehmen ab einer Million Franken. Außerdem erhöht die Bank die Tarife für die Führung von Alltags- und Einlagekonten.

Schon seit einiger Zeit wird von Ökonomen die Strafgebühr gefordert. Die logische Folge wäre das Bargeld-Verbot, weil nur damit die Gebühr auch durchgesetzt werden kann. Die Bundesbank hat sich zuletzt strikt gegen ein Bargeld-Verbot ausgesprochen und lehnt offiziell auch Beschränkung ab. Ob sie diese Position wird halten können, ist eine andere Frage: Die EZB kann diese Entscheidung mit Mehrheit auch gegen die Bundesbank durchsetzen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Droht Deutschland der Bankrott? Bundestag setzt Haushaltswoche aus - trotz nahender Haushaltssperre!
21.11.2024

Die Haushaltskrise eskaliert nach dem Ampel-Aus: Nach der abgesagten Sitzungswoche zur Finanzierung der Haushalte, liegen die Etats für...